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Das Amtsgericht Heilbronn hat mit Beschluss vom 27. Dezember 2018 das vorläufige Verfahren über das Vermögen der Frenzel GmbH angeordnet. Foto: Frenzel

Die Frenzel GmbH ist insolvent. Das Familienunternehmen mit 60jähriger Firmengeschichte und gut 70 Mitarbeitern fertigt in Obersulm-Sülzbach bei Heilbronn Bordküchen, Automatensysteme, Kühlschränke, Kaffeemaschinen, Heißwassergeräte, TV- und Videosysteme für Reisebusse. Einen Namen hat sich Frenzel vor allem mit den in Handarbeit gefertigten individuellen Ausbauten von Omnibussen gemacht. Ob Mannschaftsbusse für Fußballclubs, VIP-Busse für Exklusivreisen und für das Showbusiness, Frenzel hat jede Idee nach Kundenvorgaben umgesetzt. Auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft war schon Kunde. Hochwertige Materialien, qualifizierte Mitarbeiter und das Know-how aus langjähriger Erfahrung waren ein Garant für den Erfolg. Aufträge im sechsstelligen Euro-Bereich waren bei den Sonderausbauten keine Seltenheit, was der vielen Handarbeit geschuldet war.  Nun hat das Amtsgericht Heilbronn mit Beschluss vom 27. Dezember 2018 das vorläufige Verfahren über das Vermögen der Frenzel GmbH angeordnet. Michael Pluta von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH aus Ulm wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die Gehälter sind für Dezember 2018 sowie Januar und Februar 2019 über das Insolvenzgeld gesichert. Über die Hintergründe kann man zur Zeit nur spekulieren: Zuletzt, so die ersten Erkenntnisse des Insolvenzverwalters, sei das Geschäft mit Busausstattungen offensichtlich rückläufig gewesen. Wenn man überlegt, was in letzter Zeit aus dem Bus Modification Center von MAN an Fußballvereine geliefert wurde, kann man dem nur zustimmen. Das Team des Insolvenzverwalters Michael Pluta werde sich nun zunächst darum kümmern, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Dabei werde vor allem geprüft werden, welche Produkte tatsächlich Ertrag einbringen. Frenzel ist nach wie vor führend bei der Herstellung von Kühlschränken und Bordküchen. Wie es zu den Liquiditätsschwierigkeiten kommen konnte, will der Rechtsanwalt nun klären. Wenn man sich einen Überblick verschafft und die finanzielle Lage des Busausstatters analysiert habe, könne man eine erste Aussage treffen. „Wohin die Reise geht, kann man bis dahin nicht genau sagen“, sagte Pluta. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens läuft uneingeschränkt weiter. Für den heutigen Montag (7.1.) ist eine Betriebsversammlung angesetzt.

So etwas machte Frenzel: Im Teambus des HSV wurde ein Stück des Rasen verbaut – …natürlich beleuchtet! Foto: Schreiber

Original: Der Rasen in Kunststoff in der mittleren Ein-/Ausstiegstür des Rautenexpresses. Foto: Schreiber

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