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Das Kraftfahrt-Bundesamt hat für den Holon urban die Genehmigung nach §16 AFGBV erteilt. Foto: Benteler

Hamburg meldet einen Meilenstein für die ÖPNV-Zukunft! Im Projekt ALIKE geht nun der automatisiert fahrende Holon urban auf die Straße. Der Fahrzeughersteller hat vom Kraftfahrt-Bundesamt die Genehmigung nach §16 AFGBV für das Shuttle erhalten. Damit sind bundesweite Testfahrten im autonomen Fahrmodus (AD) – noch mit Sicherheitsfahrpersonal – möglich. Der Start der autonomen Fahrten erfolgt in Hamburg im Rahmen des Projekts ALIKE. Damit erreiche die Hamburger Hochbahn AG gemeinsam mit ihren Partnern einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu autonomer Mobilität im öffentlichen Nahverkehr, wie der Verkehrsbetrieb mitteilt. Im Projekt ALIKE wird das Shuttle künftig in einem etwa 37 Quadratkilometer großen Gebiet im Herzen Hamburgs unterwegs sein.

Die Fahraufgabe übernimmt das Fahrzeug vollständig autonom; ein Sicherheitsfahrer überwacht die Fahrt. Entwicklungsingenieure begleiten die Fahrten, um die Systeme kontinuierlich zu verbessern. Ziel ist es, den autonomen Betrieb Schritt für Schritt in die Praxis des ÖPNV zu überführen und Erkenntnisse für den späteren Fahrgastbetrieb zu gewinnen. Die ersten autonomen Fahrgastfahrten mit dem Holon urban sind für die zweite Jahreshälfte 2026 vorgesehen. Dr. Flavio Friesen, Vice President Engineering bei Holon: „Die bundesweite Genehmigung für die Erprobung unseres autonomen Level-4 Shuttles ist ein Meilenstein für die Einführung autonomer Mobilität – und ein Ritterschlag für Holon.“

Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn: „Die Genehmigung ist ein starkes Signal für den ÖPNV: Autonome Kleinbusse kommen vom Testgelände in den realen Stadtverkehr. Jetzt bringen wir autonomes Fahren auf die Straße – mit klarem Fokus auf Sicherheit, Inklusion und spürbaren Kundennutzen.“ Der Holon ist eines der weltweit ersten Shuttles, das die Automobilstandards erfüllt – führend in Bezug auf Sicherheit, Fahrkomfort und Produktionsqualität, so die Hochbahn in der Pressemitteilung. Das Fahrzeug erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern und bietet Platz für bis zu 15 Passagiere. Der Holon urban ist barrierefrei und verfügt über eine automatisierte Rampe, einen gesicherten Rollstuhlplatz sowie auditive und visuelle Unterstützung für die Fahrgäste.

Die bundesweite Erprobungsgenehmigung nach AFGBV ist bis Ende 2026 gültig (mit Verlängerungsoption). Sie erlaubt Testfahrten auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in Deutschland; Autobahnen sind aktuell noch ausgeschlossen. Damit können die Systeme in unterschiedlichen Umgebungen – von Metropolen bis in ländlichen Räumen – validiert werden. Der Holon urban kommt mit der KBA-Genehmigung in Deutschland erstmals in Hamburg zum Einsatz. Neben Holon sind an dem Projekt die Hamburger Verkehrsbehörde, die Hochbahn, der On-Demand-Dienst Moia, der Fahrzeughersteller Volkswagen Nutzfahrzeuge sowie das Karlsruher Institut für Technologie als Partner an dem Projekt, das bis Oktober 2026 läuft, beteiligt. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit 26 Mio. Euro. (Hochbahn/BentelerGroup/KBA/PM/Sr)

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