Hachette hat in der Sammelserie den Jelcz Berliet PR110 als fein graviertes und gut lackiertes Modellbus ausgeliefert, wie Konrad Pernetta vom Modellbusmarkt Oberammergau mitteilt. Die Miniatur wurde, wie die anderen Sammelmodelle auch, in Bangladesch gefertigt. Der großen Vorbilder wurden in Jelcz in der Nähe von Breslau gebaut. Hier hatte Krupp 1934 eine Rüstungsproduktion eingerichtet. Bis 1952 wurden Kraftfahrzeuge repariert, danach Teile und Aufbauten. 1958 entstand schließlich die Automobilfabrik Jelcz, ein Jahr später wurden neben Lkw auch Omnibusse auf Fahrgestellen von Liaz produziert. Die Fertigung der Aufbauten entstanden nach einer Lizenz der tschechischen Firma Karosa. Am 1. August 1972 wurde dann mit der französischen Firma Berliet ein Lizenzvertrag zur Fertigung einer neuen Busgeneration unterzeichnet. Ein Jahr später lief die Montage des Jelcz Berliet PR 100 an, der zunächst nur zwei Türen hatte – das Vorbild des Modellbusses. Dann folgte der Dreitürer. Nicht nur die zunehmende Verwendung polnischer Bauteile, sondern auch die vergrößerte Länge von jetzt knapp 12 Metern und drei Türen sollten dem Einsatzzweck als Stadtlnienbus für großes Fahrgastaufkommen gerecht werden. Im Vergleich zum Jelcz 272 MEX war die Fahrgastkapazität um 38 Prozent auf 109 Fahrgäste angestiegen. Im Jahre 1984 kam es nicht nur wegen wirtschaftlicher Probleme, sondern auch auf Einwirken des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe zu einer Zusammenarbeit mit Csepel. Der so gefertigte Stadtbus hieß M11 bzw. M110 und wurde auf einem dem Ikarus 260 entsprechenden Chassis gefertigt. Der Aufbau entsprach dem PR110, jedoch war er jetzt nur noch 11m lang.
Franzose aus Polen
3. Juni 2016