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Nr. 2 – jetzt hat die Berliner Klebebande einen Cityliner zum rollenden Kunstwerk gemacht. Foto: Neoplan

Mit viel Klebeband verwandelten die Berliner Tape Artists der Klebebande einen Neoplan in ein eindrucksvolles Kunstwerk. Weitere gemeinsame Projekte sollen folgen, so die Aussage auf der Busworld Kortrijk, als der Skyliner präsenitert wurde. Zu den MAN BusDays folgte die Fortsetzung: diesmal wurde ein Cityliner beklebt… Und wieder war es die Berliner Klebebande, die Hand oder besser das Klebeband an den Bus legte! Die gebürtigen Berliner Nikolaj Bultmann, Bodo Höbing und Bruno Kolberg gründeten eines der ersten deutschen Tape Art Kolletive names Klebebande. Der zunehmende Hype des Klebens öffnet den Berlinern immer mehr Türen, wer hätte gedacht, dass sich neben Galeristen auch Nutzfahrzeughersteller für ihre Arbeiten interessieren? Einen Bus zu gestalten sehen Kolja, Bruno und Bodo als eine Art des Forschens an, denn mit Klebeband zu arbeiten bedeute für sie “immer wieder Neues zu entdecken, neue Techniken zu entwickeln, in komplett andere Bereiche vorzudringen.” Die Klebebande arbeitet auf den verschiedensten Untergründungen, formen dreidimensionale Gebilde, gestalten ganzheitliche Raum- und Gebäudekonzepte, prägen Stadtbilder, installieren ausgearbeitete Wegeleitsysteme, haben das Tape Mapping entwickelt (eine Kombination aus Tape Art und Video Mapping) und führen Workshops durch.

Klebestreifen – auf einem Skyliner von der Klebebande kreativ in Szene gesetzt. Foto: Klebebande

Klebeband ist unglaublich vielseitig einsetzbar, es ist geruchlos, ist leicht entfernbar und es können große Flächen in kürzester Zeit “bespielt werden”, wie die Künstler sagen. Tape Art ist für sie grenzenlos, und obwohl es in der Ausführung als eingeschränkt erscheint, fasziniert es gerade vor dem Hintergrund der Gradlinigkeit der Klebestreifen und deren Kontraste. So braucht es nicht viel: Einen Entwurf, viele Rollen Klebeband und Musik – binnen weniger Tage wird aus einem “normalen” Cityliner ein rollendes Kunstwerk. „Der Entwurf ist eine sehr abstrakte Interpretation von einem urbanen Raum. Wie wenn man im Reisebus sitzt, durch eine Stadt fährt, in den Himmel kuckt und die Häuser fliegen an einem vorbei“, beschreibt Bruno die Herangehensweise an das Motiv. Entsprechend lautet der Titel des Werks dann auch „Urban Perspectives“. Stück für Stück bauten die Künstler ihr Bild auf der ungewöhnlichen Leinwand auf, erzeugen dreidimensionale Effekte durch die Verwendung verschieden starker Linien in Linienstärken von 5 mm bis 10 cm und der verschiedenen Farben. Normalerweise arbeitet die Klebebande mit Rastern zum Übertrag des Entwurfs auf ihre Leinwand. In diesem Fall konnte nur das Maß der Reifen, Fenster und Gummidichtungen als Orientierungshilfen dienen, um aus dem Din A4 Entwurf einen kompletten Reisebus entstehen zu lassen. Die ersten Ansätze von Tape Art, Klebeband-Kunst, kamen in den 1990er Jahren in den USA auf. Doch erst in jüngerer Vergangenheit etabliert sich eine Szene, die sich intensiver mit den Möglichkeiten des Materials Klebeband beschäftigen, um auch dauerhafte Werke zu schaffen. Die drei Künstler der Berliner Klebebande arbeiten seit 2010 zusammen an der Rolle.

Die Klebebande ist das Tape Art Kollektiv aus Nikolaj „NkoBu” Bultmann, Bodo Höbing , Bruno „BeezeBoe” Kolberg. Foto: Klebebande

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