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Olaf Scholz konnte 2011 als 1. Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg den weltweit ersten Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-Hybrid in Dienst zu stellen. Foto: Schreiber

Olaf Scholz wurde am 8. Dezember 2021 zum Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Sein Ziel: Er wollte, dass die Zwanzigerjahre unter seiner Kanzlerschaft eine Zeit des Aufbruchs werden würden. „Ich stehe für (…) ein Zukunftsprogramm, das die wichtigen technologischen und wirtschaftlichen Weichen stellen wird, um effektiv den Kampf gegen den Klimawandel zu führen. Das unsere Wirtschaft modernisiert und dafür sorgt, dass wir auch künftig technologisch an der Spitze stehen.“, so Olaf Scholz auf seiner Website. 2011 war in diesem Zusammenhang ein besonderes Jahr für Olaf Scholz. Seinerzeit war er 1. Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg und stolz, den weltweit ersten Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-Hybrid in seiner Stadt in Dienst zu stellen.
Zusammen mit Rainer Bomba, dem Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium; Günter Elste, dem Vorstandsvorsitzenden der Hamburger Hochbahn AG sowie Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses gab es beim Fototermin auch ein entsprechendes Lächeln von Olaf Scholz. Gegenüber den Brennstoffzellen-Omnibussen, die ab dem Jahr 2003 in Hamburg in der Erprobung waren, hatte der neue Citaro FuelCELL-Hybrid wesentliche Neuerungen aufzubieten: Hybridisierung mit Energierückgewinnung und Speicherung in Lithium-Ionen-Batterien, leistungsstarke Elektromotoren mit 120 kW Dauerleistung in den Radnaben, elektrifizierte Nebenaggregate und weiterentwickelte Brennstoffzellen. Diese sollen eine auf mindestens sechs Jahre oder 12.000 Betriebsstunden vergrößerte Dauerhaltbarkeit erreichen.
Heute sind derartige Angaben nichts Besonderes, vor 14 Jahren war die Welt der Omnibusse mit Blick auf den Antrieb fest in der Hand des Dieselmotors. Und auch Mercedes-Benz ging erste Versuche in eine neue Welt der Antriebe, durchaus mit Bedacht, denn die Brennstoffzellenstacks des neuen Citaro FuelCELL-Hybrid waren identisch mit denen der Mercedes-Benz B-Klasse FCELL mit Brennstoffzellenantrieb, die in Hamburg ebenfalls schon bei Kunden unterwegs war. Die beiden Stacks sind wie bei den früheren Brennstoffzellenbussen schon auf dem Fahrzeugdach angeordnet. Neu hinzugekommen sind dort die Lithium-Ionen-Batterien, die z.B. beim Bremsen zurückgewonnene Energie speichern. Mit dem Strom dieser Energiespeicher kann der neue Citaro FuelCELL-Hybrid mehrere Kilometer allein batteriebetrieben fahren.
Grundsätzlich betrachtet entspricht das Konzept des neuen FuelCELL-Busses weitgehend den Mercedes-Benz BlueTec Hybrid-Bussen, die in Hamburg auf Linie sind. Diesen liefert noch ein Dieselgenerator die elektrische Energie. Bei den neuen FuelCELL-Bussen erzeugen dagegen schon völlig emissionsfrei die Brennstoffzellen den Strom für die Antriebsmotoren. Vor der Premiere in Hamburg wurde ein Fahrzeug Mercedes-Benz hat auf dem Weltkongress der Verkehrsbetriebe der Öffentlichkeit vorgestellt. Gefeiert wurde der neue Bus als das erste Fahrzeug der neuen Brennstoffzellen-Omnibusse von Daimler Buses. Es vereine die Vorteile des damals erst vor wenigen Monaten vorgestellten Citaro G Bluetec Hybrid, der Diesel- und Elektroantrieb kombiniere, mit denen der Citaro Brennstoffzellen-Busse, die mit Wasserstoff fahren und sich laut Daimler in Flottenversuchen bestens bewährt hätten.
Im Jahr 2024 hat die Bundesregierung unter Olaf Schaolz beschlossen, die Förderprogramme für klimaschonende Nutzfahrzeuge und für alternative Antriebe von Bussen im Personenverkehr nicht über 2025 hinaus weiterzuführen. Eine Sprecherin des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) äußerste sich gegenüber omnibus zum Ende der E-Bus-Förderung wie folgt: „Auch die Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr kann nicht im bisherigen Umfang fortgeführt werden. Die Ausfinanzierung der bereits bewilligten Vorhaben ist aber auch hier auf Grundlage des Haushaltes 2024 sichergestellt.“ Die dem Förderaufruf zugrundeliegende „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ des BMDV gab es seit 2021, nach drei Förderunden kam dann das unerwartete Aus.
Das passt nicht zur Aussage von Olaf Scholz, für ein Zukunftsprogramm zu stehen, das die wichtigen technologischen und wirtschaftlichen Weichen stellen wird, um effektiv den Kampf gegen den Klimawandel zu führen. Die SPD mit dem Kanzklerkandidaten Olaf Scholz äußert sich auf Nachfrage von omnibus.news zu zukünftigen E-Bus-Förderungen nicht direkt, sondern eher allgemein: Man wolle Förderungen (Anm.: werden nicht detailliert benannt) neu auflegen. Die SPD spricht auch davon, dass dies einmalig hohe Investitionen bedeute. Man darf gespannt sein, ob dies aus der Buswelt genügend Stimmen generiert, um Olaf Scholz zu einer zweiten Kanzlerschaft zu verhelfen… (DaimlerBuses/omnibus.newsSr)

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