Am MAN-Standort Nürnberg hat der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder vier Förderbescheide der Staatsregierung in Höhe von zusammen knapp 25 Mio € symbolisch an das Unternehmen übergeben. Die Summe ist Teil einer umfassenden Technologieförderung für die Weiterentwicklung von Hochvoltbatterien für E-Lkw und -Busse. Damit sind von fünf Förderprojekten aktuell vier durch die Bayerische Staatsregierung beschieden und zugesagt. Das noch ausstehende Teilprojekt befindet sich derzeit noch in der Antragsphase.
Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident: „Gute Nachrichten für Nürnberg bei der heutigen Betriebsversammlung: MAN geht in die Zukunft und das mit starker Unterstützung des Freistaats Bayern. Versprochen – gehalten: Wir investieren 30 Mio. Euro in die Förderung für Entwicklung und Forschung der Batterietechnologie bei MAN. Das ist der Startschuss für eine echte Gigafactory der Batterietechnologie in Nürnberg. Wir betreiben in Bayern Industriepolitik durch Investitionen in Forschung. MAN ist eine der großen und erfolgreichen Firmen, die Bayern und auch Nürnberg wirtschaftlich groß und stark gemacht haben. Damit das auch so bleibt, beginnt die Zukunft jetzt.“
Vor rund einem Jahr hatte MAN Truck & Bus seine Entscheidung bekannt gegeben, ab 2025 Nutzfahrzeug-Batterien in Großserie am Standort Nürnberg zu bauen. Mit den Batteriepacks werden die elektrisch angetriebenen Lkw und Busse von MAN bestückt. Während der elektrische Stadtbus MAN Lion’s City E bereits seit 2020 serienmäßig produziert wird und eine starke Nachfrage erfährt, beginnt die Auslieferung der neuen MAN eTrucks im Jahr 2024. MAN wird für Entwicklung und Produktion der Batteriepacks in Nürnberg rund 100 Mio € investieren. Hinzu kommen Investitionen in Logistik, Infrastruktur, Gebäude und Fertigungsanlagen.
Die Entscheidung für Nürnberg als Standort für die MAN-Batterieproduktion ist Resultat eines engen Schulterschlusses zwischen Vertretern von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sowie der Politik. „MAN hat Zukunft – das hat Ministerpräsident Söder vor einem Jahr auf das erste Battery-Pack aus Nürnberg geschrieben. Das gilt auch für unseren Standort Nürnberg, den wir zu einem Innovations- und Produktionszentrum für alternative Antriebe transformieren. Dass wir auf diesem Weg die nötige Unterstützung erhalten, freut mich sehr. Ich danke der Bayerischen Staatsregierung, der Stadt Nürnberg, aber auch der Arbeitnehmerseite und allen weiteren involvierten Stellen für die pragmatische und konstruktive Zusammenarbeit, für die vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre und die schnellen Entscheidungsprozesse. Deutschland kann Zukunft – wenn, wie hier, Politik und Wirtschaft ein gemeinsames Ziel verfolgen“, sagt Alexander Vlaskamp, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE.
„Die vor uns liegende Transformation ist eine große Herausforderung, die nur gelingen kann, wenn Unternehmen mit Betriebsräten, Gewerkschaft und der Politik zusammenarbeiten. Von daher ist es ein gutes Zeichen für die Metropolregion Nürnberg und den Freistaat Bayern, dass die Batterieserienfertigung hier im MAN Werk Nürnberg unterstützt wird“, sagt Markus Wansch, MAN-Betriebsratsvorsitzender Nürnberg und stellvertretender Vorsitzender des Gesamt- und Konzernbetriebsrats.
Die Produktion der Battery-Packs in Vor- und Kleinserie in kleinerem Maßstab ist bereits im Jahr 2021 gestartet. Ab 2025 wird die Batterieproduktion mit einer neuen Produktionsanlage und in einer neuen Halle schrittweise hochgefahren. Der Spatenstich dafür soll im Herbst 2023 erfolgen. Rund 100.000 Batterien pro Jahr können dann in Großserie gefertigt werden – es ist die Basis für die Industrialisierung von Elektroantrieben bei MAN. Damit könnten etwa 15.000 bis 25.000 eLkw bestückt werden – je nach Konfiguration.
„Sollte der Hochlauf der eMobilität im Truckbereich so erfolgen wie wir annehmen, reicht die jetzt geplante Produktionskapazität am Ende dieses Jahrzehnts nicht mehr aus. 2030 sollen etwa 50 Prozent aller neu zugelassenen MAN-Trucks in Europa batterieelektrisch sein – das wären etwa 40.000 Einheiten. Daher fangen wir bereits jetzt an, uns über weitere Ausbaustufen Gedanken zu machen“, stellt Vlaskamp fest. (MAN/PM/Sr)