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Ein Stück Omnibusgeschichte in jeweils 43-facher Verkleinerung bietet der Modellbusmarkt in Oberammergau mit dem Flxiliner und Dina an. Foto: Pernetta

Die Flexible Side Car Co. begann 1913 mit der Herstellung von Seitenwagen mit einer flexiblen Verbindung zum Motorrad, so dass beide sich in die Kurve lehnen konnten. Die Konstruktion war so erfolgreich, dass man bereits 1916 dafür eine neue Fabrik in Loudon, Ohio, bauen musste. Da man das Wort „flexible“ nicht patentieren konnte, ließ man einfach das erste „e“ weg und der Firmenname wurde in „The Flxible Co.“ umgeändert.

Als die Nachfrage nach Motorräder in den 1920er Jahren nachließ, musste man sich nach neuen Betätigungsfeldern umschauen. Es entstanden stromlinienförmige Buskarossen auf Chevrolet-Fahrgestellen, denn die aufkommende Rezession kurbelte das Geschäft diesbezüglich stark an.

Der große Durchbruch erfolgte 1938 mit der Vorstellung des Flxible Clipper, ein gefälliger, Reisebus in selbsttragender Bauweise. Im Heck werkelte ein 8-Zylinder Buick-Motor, bis zu 25 Fahrgäste konnten an Bord gehen, seinerzeit ein Konzept, dass vom Markt dankend aufgenommen wurde. Der Clipper (und seine Weiterentwicklung, der Visicoach) wurde fast unverändert bis 1960 gebaut und an über 1.000 verschiedenen Unternehmer in den USA, Canada, Mexico und Australien verkauft.

Nach dem Starliner und Vistaliner entstand 1964 ein gänzlich neues Modell: Der Flxiliner, mit modernem, kantigem Design und einem 2-Takt Diesel von Detroit. Der Markt für Intercity- und Reisebusse wurde zunehmend schwierig, da die großen Abnehmer wie Greyhound und Trailways ihre Omnibusse in eigenen Bus-Fabriken fertigen ließen – gegen den Hoflieferanten MCI respektive Eagle hatte The Flxible Co. nicht wirklich eine Chance.

Als letzter der kleinen Bushersteller beschloss The Flxible Co. dann 1969 keine Intercity-Busse mehr zu produzieren und sich künftig nur noch auf Stadtbusse zu konzentrieren. Die Produktions-Anlage für den Flxiliner wurde nach Mexiko an Diesel Nacional SA (DINA) verkauft, die den Flxiliner als Dina Olimpico noch weitere 10 Jahre bauten.

1994 gingen die Muttergesellschaft von The Flxible Co zusammen mit weiteren amerikanische Unternehmen ein Joint Venture mit dem chinesischen Hersteller Changzhou Changjiang Bus ein, um Busse auf der Grundlage des Flxible Metro-Designs und unter dem Namen Flxible zu produzieren. Das daraus entstandene Unternehmen, die China Flxible Auto Corporation stellte Busse in verschiedenen Längen und mit Front- sowie mit Heckmotor her. Für das Trolleybus-System von Hangzhou wurden sogar zwischen Ende der 1990er Jahre und 2001 insgesamt 77 Trolleybusse hergestellt.

Ein schmuckes Modell des Flxiliner im Maßstab 1/43 hat Iconic Replicars aufgelegt. Die gelungene Miniatur ist sehr detailliert als Metallmodell aufgelegt worden. Zusammen mit den lenkbaren Vorderrädern, der Inneneinrichtung und gelungener Bedruckung ist der kleine Modellbus eine Hommage an das große Vorbild. Konrad Pernetta vom Modellbusmarkt in Oberammergau hat sowohl den Flxiliner (Continental Air Transport) als auch die DINA-Variante (Chihuahuenses) im Angebot. (MBM/Pernetta/PM/Sr).

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