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Die Deutsche Post verkauft die gelben Fernbusse an FlixBus. Foto: Postbus

Die Deutsche Post verkauft die gelben Fernbusse an FlixBus. Foto: Postbus

Nach der Übernahme von Megabus legt FlixBus noch einmal nach und meldet heute, dass man auch das Fernbusgeschäft der Deutschen Post übernehme werde. FlixBus baut so seine Vormachtstellung weiter aus. Bislang war Postbus die Nummer zwei auf dem deutschen Fernbus-Markt. Nach dem Ausstieg des ADAC im vergangenen Jahr hatte der gelbe Fernbusanbieter versucht, über Sonderaktionen und Rabatte den Abstand zum Marktführer FlixBus zu verringern – scheinbar ohne gewünschten Erfolg. Zu den Gründen für den Verkauf sagt Joachim Wessels, Geschäftsführer der Deutsche Post Mobility GmbH: „Nach unserem Eintritt in den liberalisierten Fernbusmarkt im Oktober 2013 haben wir es geschafft, innerhalb kurzer Zeit mit dem Postbus anerkannter Qualitätsführer in einem stark wachsenden Markt zu werden. Allerdings haben sich unsere Erwartungen an die Wirtschaftlichkeit dieser Dienstleistung nicht ausreichend erfüllt.“  Anfang des Jahres besaß das im Februar 2013 gegründete Unternehmen nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens Iges in Deutschland einen Marktanteil von 71 Prozent – vor Postbus mit zehn Prozent. Die Deutsche Post zieht sich deshalb aus dem Fernbusmarkt zurück und verkauft ihr entsprechendes Geschäft an die FlixMobility GmbH. Im Rahmen dieser Vereinbarung wird die FlixMobility GmbH insbesondere Linien- und Haltestellengenehmigungen, IT-Lizenzen und Kooperationsverträge übernehmen. Zugleich wurde eine Marketing- und Vertriebskooperation unterzeichnet. Selbst die Berförderung von Paketen soll fortgeführt werden. Zum Kaufpreis haben beide Unternehmen Vertraulichkeit vereinbart. Im Rahmen der vereinbarten Marketing- und Vertriebskooperation werden zukünftig u.a. bundesweit über 5.000 der Post-Partnerfilialen Gutscheine für FlixBus-Tickets zu besonderen Konditionen angeboten werden. Die starke Online-Präsenz von FlixBus soll im Gegenzug zur gezielten Bewerbung ausgewählter Postprodukte genutzt werden. Bis zum 31. Oktober 2016 fahren alle Postbuslinien weiterhin in der gewohnten besten Qualität und Zuverlässigkeit. Alle vorliegenden und bis dahin getätigten Buchungen werden sorgfältig erfüllt. Bis zu diesem Datum können alle Verbindungen wie gewohnt über die Buchungsplattform und alle übrigen Kanäle gebucht werden. Danach werden die Linien in das FlixBus-Netz überführt. Den Kauf von Postbus bewertet ein Sprecher von FlixBus als „positives Signal für Deutschlands Mittelstand“. André Schwämmlein, FlixBus-Gründer und Geschäftsführer: „Postbus und FlixBus sind beide Qualitätsanbieter, haben aber bisher unterschiedliche Kundensegmente angesprochen. Wir möchten jetzt ein Produkt für alle Alters- und Zielgruppen bieten.“

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