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Flixbus übernimmt Greyhound und expandiert weiter auf dem Fernbusmarkt der USA. Foto: Flixmobility

Vor drei Jahren hat Flixbus die Aktivitäten im Fernbusgeschäft in den USA gestartet, jetzt übernimmt Flixmobility dort den größten Konkurrenten Greyhound für einen Kaufpreis von 172 US-Dollar. Der Fernbusriese will so der nach eigenen Angaben gestiegenen Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität in den USA Rechnung tragen.Im Business-English liest es sich dann so: FirstGroup has reached agreement with Neptune Holding Inc. (the ‚Buyer‘), a corporation 100% controlled by FlixMobility, to sell Greyhound Lines, Inc., the US Greyhound operating business (including its vehicle fleet, trademarks, and certain other assets and liabilities) for an enterprise value on a debt-free / cash-free basis of c.$46m plus unconditional deferred consideration of $32m with an interest rate of 5% per annum. interessant: Greyhound wurde mit 46 Millionen US-Dollar bewertet.

Flixmobility zahlt zunächst rund 140 Millionen Dollar für Greyhound, 32 Millionen sollen in den nächsten 18 Monaten in Raten fließen. Der neue Eigentümer über die Fahrzeuge und Markenrechte, die Immobilien von Greyhound gehören aber weiter der Firstgroup. Nicht so die Staatszuschüsse von 108 Millionen Dollar, die Greyhound pandemiebedingt von der US-Regierung erhielt, die gehen mit an den neuen Eigentümer über. Werden die Greyhound-Busse nun grün? Was Flixmobility mit der traditionsreichen Marke machen will, wird in der Pressemitteilung nicht gesagt. Aktuell würden beide Unternehmen getrennt voneinander betrieben werden, wie es seitens Flixmobility heißt. 1914 wurde Greyhound Lines gegründet, einige Omnibusse wie der Scenicruiser PD 4501 haben mittlerweile, wie die Marke selbst, in den USA einen Kultstatus.

Greyhound verbindet aktuell gut 2.400 Ziele in Nordamerika und befördert rund 16 Millionen Fahrgästen pro Jahr. Weltweit besteht das umfangreiche Portfolio von Flixbus aus mehr als 400.000 täglichen Verbindungen mit über 2.500 Zielen in 36 Ländern außerhalb der USA. Flixbus startete 2018 mit 27 Zielen in den größten Städten des Südwestens der USA, darunter Los Angeles, CA, Las Vegas, NV, und Phoenix, AZ. Seitdem hat das Unternehmen seinen Betrieb ausgeweitet und bietet Reisen in weitere Städte im Südwesten, Süden, Nordosten und pazifischen Nordwesten.

Die hervorragende Umweltbilanz von Fernbussen in Bezug auf den CO2-Ausstoß zeigt: Dieser Verkehrsträger wird für eine nachhaltige Mobilitätswende weltweit entscheidend sein. Auch die jüngst abgeschlossene Finanzierungsrunde ist für FlixMobility ein klares Zeichen in Richtung grüner Zukunft. So kommt das Unternehmen nun durch die Akquisition von Greyhound seiner Vision, grünes und erschwingliches Reisen allen Menschen zugänglich zu machen, entscheidend näher. André Schwämmlein, Mitgründer und CEO von Flixmobility: „Menschen in ganz Nordamerika wünschen sich völlig zu Recht erschwingliche und nachhaltige Reisealternativen zum privaten Auto. Gemeinsam werden Flixbus und Greyhound der gestiegenen Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität in den USA Rechnung tragen. Wir werden den Erfolg, den wir bereits in 36 weiteren Ländern mit unserem innovativen und kundenorientierten Service erzielt haben, weiterführen.“

Jochen Engert, Mitgründer und CEO von Flixmobility, sagt dazu: „Eine stetige Weiterentwicklung unseres Netzes durch Kooperationen oder Zukäufe ist schon immer ein wesentlicher Teil unserer Wachstumsstrategie, um unsere globale Präsenz weiter auszubauen. Die Übernahme von Greyhound bringt uns hier einen entscheidenden Schritt weiter und stärkt die Position von Flixbus in den USA. Beide Unternehmen teilen die gemeinsame Vision für erschwingliche, smarte und nachhaltige Mobilität für alle.“

David Martin, Executive Chairman der FirstGroup plc, dem unternehmen, das bisher die Marke Greyhound und das Geschäft innehatte: „Der Verkauf von Greyhound an Flixmobility ist Teil unserer Strategie zur Neuausrichtung unseres Portfolios, um die FirstGroup als eines der führenden Unternehmen im öffentlichen Personenverkehr in Großbritannien neu aufzustellen. Die Stärke von Greyhound sind die Mitarbeitenden und ich möchte ihnen für ihr unermüdliches Engagement im Sinne ihrer Kunden danken. Ich bin davon überzeugt, dass Greyhound als Teil von Flixmobility gut aufgestellt sein wird, um die traditionsreiche Marke noch viele Jahre lang fortzuführen und auszubauen.”

In den vergangenen acht Jahren hat sich Flixbus zum größten Fernbusanbieter Europas entwickelt und allein im Jahr 2019 über 62 Millionen Menschen an ihr Ziel gebracht. Die Akquisition von Greyhound stellt einen wichtigen Meilenstein in der globalen Expansion von Flixmobility dar und ist ein entscheidender Faktor für das zukünftige Wachstum des Unternehmens. Dieses ist insbesondere für die Stärkung des kollektiven Verkehrs notwendig, um dem Trend zum Individualverkehr per Pkw während und nach der Pandemie zu entgegnen. (Flixmobility/FirstGroup/Greyhound/PM/Sr)

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