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André Schwämmlein, Flixbus-Gründer und Vorstandschef, fordert, dass die grüne Fernbusse Teil des 49-Euro-Tickets werden. Foto: Flixbus

Flixbus kämpft weiter um das Deutschlandticket. Um die grünen Fernbusse ins rechte Licht zu rücken, sollte man auch die Leistung, Menschen im ländlichen Raum erschwingliche und nachhaltige Mobilität zu ermöglichen, sehen. Wird die Reichweite des Deutschlandtickets im FlixBus zudem auf Regionales begrenzt, sprich max. 300 km, dann könnte das Ticket auch für den FlixBus endlich Anwendung finden.

Von den mehr als 5.500 Reisezielen, die derzeit von Flix angefahren werden, haben insgesamt 30% weniger als 20.000 Einwohner, in Deutschland liegt die Anbindung von ländlichen Gebieten mit 31% knapp darüber. Dieses Verhältnis wird in Kroatien (78%), Polen (41%) und Italien (40%) noch übertroffen.

Offiziellen Statistiken der EU zufolge leben etwa 30% der EU-Bevölkerung in ländlichen Gebieten (ELTIS, Bridging urban-rural transport divides, März 2023. Dennoch besteht ein großes Mobilitätsgefälle zwischen städtischen und ländlichen Regionen, was das lokale wirtschaftliche Wachstumspotenzial verhindert und die Einwohner in ihrer Mobilität einschränkt. Ein verstärktes Angebot an kollektiver Mobilität in ländlichen Gebieten ist auch ein wichtiger Aspekt bei der Umsetzung der Ziele des Pariser Abkommens.

So zeigen die Daten einer aktuellen Erhebung, dass Gebiete außerhalb der Großstädte in UK für über 70% der nationalen Verkehrsemissionen verantwortlich sind, was auf einen Mangel an öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzuführen ist (University of Herfordshire, The future of transport outside cities, Juli 2020, S. 18).

Flix setzt auf kontinuierlichen Ausbau des Netzes auch in Gebieten, in denen der Fernbus oft das einzige kollektive Verkehrsmittel ist. “Mobilität muss für alle zugänglich sein. Kollektiver Verkehr in ländlichen Gebieten fördert nachhaltigere Mobilität und wirtschaftliches Wachstum vor Ort”, sagt André Schwämmlein, CEO von Flix. “Die Forderung nach einer stärkeren kollektiven Mobilität in ländlichen Gebieten ergänzt sich mit unserem Ziel der CO2-Neutralität in Europa bis 2040. Der Wechsel von privater zu kollektiver Mobilität ist ein erster, wesentlichen Schritt auf dem Weg dahin”, so Schwämmlein abschließend.

Die Nachfrage bei Flix (Bus&Bahn) hat im ersten Halbjahr wieder deutlich zugenommen: 36 Millionen Menschen nutzten die Angebote, wie das Unternehmen in der letzten Woche mitteilte. Die schwache Auslastung in den letzten Jahren war u.a. Corona- bzw. pandemiebedingt. Nun endlich ein plus, das erste Halbjahr 2023 fällt positiv aus, über 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) lag der Gewinn nach Angaben des Unternehmens bei 26 Millionen Euro. “Wir befinden uns in allen Segmenten auf Kurs und konnten unser Angebot in vielen Märkten im ersten Halbjahr deutlich ausbauen!”, sagte André Schwämmlein.

Noch sind die grünen Fernbusse vom Deutschlandticket ausgeschlossen. Nach Aussagen einer Sprecherin von Flixbus bemüht sich das Unternehmen um eine Regelung, die die verschiedenen Verkehrsmittel gleichstellt: „Wir sind in Gesprächen mit dem Verkehrsministerium, um eine Einbindung von Fernbussen in Zukunft zu ermöglichen.“ (Flix/PM/Sr)

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