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FlixBus bzw. FlixMobility beteiligt sich mit Freudenberg und ZF Forschungsprojekt HyFleet, ein Bushersteller soll in Kürze hinzukommen, sodass dieser markenloser Fernbus dann ein Gesicht erhält. Foto: FlixMobility

So stellen sich die Projektpartner die technischen Komponenten und den Einbau im Reisebus vor. Foro: FlixMobility

FlixMobility beteiligt sich gemeinsam mit den Partnern Freudenberg Fuel Cell e-Power Systems und ZF Friedrichshafen AG an dem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt HyFleet. Das Projektkonsortium hat vor kurzem die offizielle UIA-Bestätigung (eine unverbindliche Absichtserklärung) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur erhalten.

Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines Hochleistungs-Brennstoffzellensystems für Fernbusse, um eine nachhaltige und CO2-freie Mobilität zu verwirklichen. Nach der Entwicklung dieser Technologie plant FlixMobility, bis 2024 brennstoffzellenbetriebene Busse im europäischen Fernverkehr zu testen und einzuführen, um so neue Standards zu setzen.

Die Klima-NGO atmosfair ist als assoziierter Partner beteiligt, und auch ein europäischer Bushersteller wird sich dem Projekt in Zukunft anschließen – einen Namen nannten die beteiligten noch nicht, so hat die der Pressemitteilung beigefügte Grafik eines Reisebusses im grünen Gewand an einer H2-Tankstelle auch eher illustrativen Charakter.

André Schwämmlein, Gründer und Geschäftsführer von FlixMobility: “Wir sind stolz darauf, Teil des HyFleet-Projekts zu sein und gemeinsam mit Freudenberg und ZF bis 2024 den ersten brennstoffzellenbetriebenen Fernbus in Europa zu entwickeln. (…) Wir stehen voll und ganz im Einklang mit dem Ziel der Kohlenstoffneutralität der EU und Deutschlands und sind bereit, dieses Ziel zu erreichen. Es ist großartig zu sehen, dass die deutsche Regierung die Notwendigkeit anerkennt, die Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu beschleunigen und bereit ist, den kollektiven Verkehr auf diesem Weg zu unterstützen.”

Moderne Omnibusse und auch die grünen Fernbusse sind zweifelsohne eines der umweltfreundlichsten Verkehrsmittel. Neben Möglichkeiten für die Kunden, die CO2-Emissionen ihrer Fahrt zu kompensieren, hat FlixMobility im Juli 2021 erfolgreich biogasbetriebene FlixBusse, E-Busse in Frankreich und Deutschland sowie einen mit Solarzellen ausgestatteten Fernbus eingeführt. Jetzt will das Unternehmen die nachhaltige Mobilität noch einen Schritt weiter bringen.

Im Durchschnitt spart jede Fahrt mit einem Fernbus von 400 km 6,6 kg CO2-Emissionen pro Fahrgast ein, wenn man vom Auto auf den Fernbus umsteigt[1]. Eine praktikable Lösung für den vollständig klimaneutralen Betrieb von Fernbusflotten im Linienverkehr steht jedoch noch aus. Das ist der Grund für die gemeinsame Entwicklung einer revolutionären Mobilitätslösung durch FlixMobility, Freudenberg Fuel Cell e-Power Systems und die ZF Friedrichshafen AG.

Tatsächlich emittiert ein Fahrgast pro gefahrenem Kilometer 26 Gramm Kohlendioxid. Bei einer Fahrt von München nach Berlin wären das etwa 15,6 kg CO2. Verglichen mit einem Flug, der auf der gleichen Strecke rund 143 kg CO2-Äquivalente[2] verursacht, ist das eine sehr geringe Menge. Weit darüber hinaus geht FlixMobility davon aus, dass die geplanten Brennstoffzellenbusse, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden, 100 % der Emissionen einsparen und somit 0 g CO2-Äquivalente verursachen.

Während im innerstädtischen Bereich bereits wasserstoffbetriebene Busse im Einsatz sind, fehlen aufgrund der extremen Anforderungen im Fernbusbetrieb noch Lösungen für Wasserstoffbusse für lange Strecken: FlixBusse fahren jährlich rund 200.000 km mit Strecken bis zu mehr als 1.000 km pro Tag mit meist nur kurzen Stopps. Abhängig von der Anzahl der Fahrer während einer Fahrt muss der Bus nach 4,5 Stunden Fahrzeit, die etwa nach 450 km erreicht ist, eine Pause einlegen.

Aus diesem Grund sollte ein alternativer Dieselbus in der Lage sein, mindestens 500 Kilometer zu fahren, bevor er nachgetankt werden muss. Wasserstoff bietet große Chancen, da er die geforderte Reichweite oder sogar mehr erreichen kann und die Betankungszeiten genauso kurz sind wie bei Dieselbussen. Daher können die Dieselbusse in der FlixBus-Flotte in Zukunft durch Brennstoffzellenbusse ersetzt werden.

In der ersten Phase des HyFleet-Projekts entwickelt Freudenberg ein Brennstoffzellensystem mit hoher Reichweite, das direkt in einem Demonstrationsbus getestet wird. “Wir brauchen Lösungen für die Langstrecke”, sagt Claus Möhlenkamp, CEO von Freudenberg Sealing Technologies. “Mit unserem Brennstoffzellensystem haben wir eine solche Lösung. Gemeinsam mit unseren Partnern wie der ZF Friedrichshafen AG und FlixBus erarbeiten wir nun die wissenschaftlichen Grundlagen für eine schnelle Industrialisierung und Hochskalierung der Technologie.” (FlixMobility/FlixBus/ZF/Freudenberg/PM/Sr)

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