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Karsan, Adastec und die Vy-Gruppe erproben im finnischen Tampere einen e-Atak, der fahrerlos unterwegs ist, unter realen Straßenbedingungen. Foto: Karsan

Karsan hat der norwegischen Vy-Gruppe, einer der größten staatlichen Behörden für den öffentlichen Nahverkehr in den skandinavischen Ländern, einen acht Meter langen autonomen e-ATAK geliefert. Das finnische Unternehmen REMOTED aus Tampere wird das Fahrzeug betreiben.

Okan Baş, CEO von Karsan, erklärte, dass der Autonomous e-ATAK, der fahrerlose Midi-Elektrobus, der erste seiner Art in Finnland sei. Baugleiche Fahrzeuge seien in den USA in East Lansing und im norwegischen Stavanger bereits erfolgreich im Linienverkehr unter realen Straßenbedingungen im Einsatz.

Rotterdam kommt Ende diese Jahres hinzu, und auch in Deutschland bereite man etwas Spannendes vor, so Okan Baş. Das Projekt, eine Premiere in Deutschland, ziele darauf ab, selbstfahrende Elektrobusse in den regulären Streckenbetrieb zu integrieren.

Geplant ist zunächst, dass ein autonomer Elektrobus fahre, zwei weitere Busse könnten nach einer Testphase folgen. Fördergelder aus dem Topf des Bundesverkehrsministeriums von rund 3,6 Millionen Euro sind zugesagt und trotz der Absage der E-Bus-Förderung sicher – insgesamt sind Kosten von rund 6,3 Millionen Euro veranschlagt.

Mit den elektrischen und autonomen Fahrzeugen, das Portfolio von Karsan reicht von sechs bis 18 bzw. 24m, habe man alle Gefäßgrößen auch als BEV und teilweise noch als FCEV im Angebot. Dr. Ali Peker, CEO von Adastec, dem Technik-Partner von Karsan für das Autonome Fahren sagte:

“Wir haben durch unsere jahrelangen Einsätze unter widrigen Wetterbedingungen Erfahrungen gesammelt. Tampere bietet uns erneut die Gelegenheit, unseren automatisierten Bus für den finnischen Straßenverkehr vorzubereiten und die Überlegenheit unserer Erfahrung und SAE Level-4-Automatisierungstechnologie zu beweisen.”

Adastec als Softwareprogrammierer liefert die nötige Technik: So ist beispielsweise zur Erfassung der Umgebungsdaten ein LiDAR-System (Light Detection And Ranging) mit an Bord, was eine optische Umgebungsvermessung in 3D ist. “Gelenkt” werde der Bus im übertragenen Sinne durch eine Vielzahl von Lidar-Sensoren und Radarsensoren sowie beispielsweise auch Wärmebildkameras und Ultraschallsensoren.

Die verbauten technischen Hilfsfahrer, so die Karsan-Ingenieure weiter, hätten von Natur aus unterschiedliche Wahrnehmungseigenschaften: Von der Spurtreue, dem Sichtfeld, oder Reaktion auf Umgebungsfaktoren würde die KI (künstliche Intelligenz) des an Bord verbauten Hauptrechners alle Daten so verarbeiten, dass der Elektrobus sicher zum Ziel fahren würde.

Die auf Deep Learning basierenden Fahralgorithmen würden zudem vor dem Einsatz durch generierte fotorealistische Simulationselemente der Route trainiert werden, wie Karsan-Ingenieure erklären. HD-Maps wären dabei vollständig in die Simulationsumgebung integriert und würden das hochpräzise Fahren erst möglich machen. (Karsan/Adastec/PM/Sr)

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