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Sascha Böhnke stellt auf Bus TV den neuen Intouro von Mercedes-Benz vor. Foto: Screenshot BusTV/Montage: omnibus.news

Ok, Filme vom Feinsten ist inspiriert vom Titel des Films über den Intouro von Sascha Böhnke, der kurz davor ist, bei Bus TV auf Youtube binnen kurzer Zeit wieder einmal die 100.000er Marke zu knacken. Warum? Weil der Busexperte ein Mann der Praxis ist und ganz authentisch Omnibusse und Technik in rund 30 Minuten vorstellt. Der Test- und Technikredakteur der Fachzeitschriften Omnibusrevue & Busfahrer hat seinen Job von der Pike auf gelernt und weiß, wovon er spricht.

Noch dazu hat ein Faible für Gimmicks, was die optische Qualität der Filme, die wirklich vom Feinsten sind, erklärt. Ob Einsatz einer Drohne für dynamische Fahraufnahmen oder eine kleine Actioncam, die mit Saugnäpfen außen am Omnibus angebracht wird – Sascha Böhnke versteht es, Omnibusse in Szene zu setzen. Die vielen Stunden des Aufbereitens, sprich das Schneiden der unterschiedlichen Aufnahmen und das Vertonen, wird mit einer stetig steigenden Zahl der Abonnenten des Youtube-Kanals namens Bus TV belohnt.

Busfahrer, Wettbewerber und die Industrie hören ihm zu, denn er berichtet objektiv ohne Nähe zu einer Marke, mittlerweile ist er schon so etwas wie die Stimme der Branche. Auch deshalb, weil er mit seiner Kamera scheinbar immer und überall ist – selbst in Zeiten der Pandemie und des Lockdowns hat er die Busunternehmer nicht vergessen und war vor Ort, die entsprechen Filme haben schon jetzt einen ganz besonderen Wert. Nun geht es aber wieder los, endlich gibt es wieder Testfahrzeuge.

Die Verantwortlichen bei Daimler Buses haben die Überland-Baureihe namens Intouro komplett neu auf die Räder gestellt. Die Marke mit Stern glänzt und gibt mit vielen optionalen Assistenzsystemen die Richtung vor: Auch Omnibusse können, wenn es um Sicherheit geht und sie aus dem Hause Mercedes-Benz kommen, schon viele Lösungen an Bord haben: Der neue Intouro bietet optional den Active Brake Assist 5.

Damit ist der Überlandbus von Mercedes-Benz der erste Omnibus mit dem modernen Notbremsassistenten, der Fußgänger und Radfahrer erkennt und wenn nötig automatisiert eine Vollbremsung bis zum Stillstand einleitet. Außerdem gegen Aufpreis an Bord ist der radarbasierte Abbiege-Assistent Sideguard Assist, ebenfalls mit Personenerkennung.

Sascha Böhnke erklärt in seinem Film über den Intouro, dass in der neuen Baureihe nicht nur Fahrwerks- und Sicherheitstechnik aus der Setra ComfortClass oder dem Mercedes-Benz Tourismo steckt, sondern zudem noch aller neuste Elektronik-Architektur, die noch nicht mal in den aktuellen Reisebusmodellen zu finden ist. Der Hersteller hat tief in die Baukastenschubläden gegriffen und so finden sich hier auch Elemente vom Lkw, vom Sprinter und vom Citaro. Herausgekommen ist ein Überlandbus, der auf einem sehr hohen Level agiere, so Böhnke.

Das Angebot der Überlandbusse der Marken Mercedes-Benz und Setra wurden mit der neuen Baureihe auch neu geordnet: Den Hochboden-Bereich deckt nun komplett der neue Mercedes-Benz Intouro ab, für die Marke Setra bleibt das Low-Entry-Segment. Hier behaupten sich die Ulmer mit Blick auf die Zahlen des Abverkaufs deutlich vor dem Citaro Low-Entry, der nach wie vor auch als LE Ü bestellbar ist. Ende 2022, spätestens im Frühjahr 2023 wird es ein neues Fahrzeug für die nach wie vor äußerst erfolgreiche Setra LE business-Baureihe geben, so die Aussagen im Juni diesen Jahres am Rande der Veranstaltung “Driving Experience Mercedes-Benz Intouro und Minibusse”.

Zwei Intouro mit unterschiedlicher Länge und Ausstattung standen bei dem Fahrevent in Neu Ulm bereit. Mirko Sgodda, der seit 2020 als Leiter Marketing, Vertrieb und Customer Services in Daimlers Bussparte aktiv ist, erläuterte im Rahmen eines Workshops die Bedeutung des Alleskönners, der europaweit in einem wachsenden Segment weitere Marktanteile erobern soll. Dementsprechend gehen mit dem Intouro K (10,7m), Intouro (12,2m), Intouro M (13,1m) und Intouro L (14,9m) vier Längen an den Start, der Intouro sowie der Intouro M sind schon verfügbar, K und L folgen im Herbst diesen Jahres.

Und nicht nur bei den Längen zeigt sich man sich bei Mercedes-Benz flexibel, sondern auch bei der möglichen Ausstattung, denn die neue Intouro-Baureihe soll bekanntlich europaweit das Hochbodensegment dominieren. Hier behauptet sich Daimler Buses seit Jahren mit Marktanteil von mindestens 25 Prozent. Der EU30-Markt hat nach Angaben der Analysten aus Stuttgart ein Volumen von 8.000 bis 9.000 Neuzulassungen jährlich. Und auch wenn die Corona-Pandemie hier ihre Spuren hinterließ, der Markt sei und werde stabil bleiben, so die Aussagen von Mirko Sgodda.

Den zukünftigen Anforderungen sei man gewachsen, so sei je nach Wunsch ein Rollstuhllift in einer halbautomatischen oder vollautomatischen Version bestellbar – die Plattform ist hinter der unteren Trittstufe der mittleren Türen verbaut. Wie vielfältig der Markt der Hochbodenbusse in Europa ist, zeigen die Einsatzmöglichkeiten, die der neue Intouro abdecken kann: Ob Barrierefreiheit im Linienverkehr, Shuttle-Verkehre ohne stehende Fahrgäste, Schulbuseinsatz, Ausflug oder kurze Reise, bei der neuen Baureihe von einem Alleskönner zu sprechen, ist nicht untertrieben.

Funktional ist beispielsweise die dreiteilige Frontklappe, so lassen sich Leuchtmittel schnell und einfach tauschen. Ganz praktisch sind Gleichteile wie beispielsweise Spiegel und Rückleuchten vom Citaro, Scheinwerfer vom Antos, das freut die Werkstatt und den Geldbeutel. Martin Gaub, der zuständige Projektleiter, erklärte seinerzeit im Rahmen der statischen Vorstellung, dass der neue Intouro rund 300 Kilogramm agespreckt hätte, der Intouro mit 63 Sitzplätzen europaweit mit zwei Achsen zugelassen werden könnte und dafür keine Sonderzulassung benötige.

Ob preisbewusst mit Stahlrohrspiegeln oder aufpreispflichtig mit in Karosseriefarbe lackierten Integralspiegeln, der Intoruo wird einsatzspezifisch konfiguriert. Klappfenster, Belüftungsanlage, kompakte Klimaanlage oder Dachklimaanlage, auch die Klimatisierung dürfte der Kunde ganz gezielt auswählen, um ein weiteres Beispiel der Vielfalt zu nennen.

Größtmögliche Wirtschaftlichkeit und eine bedarfsorientierte Ausstattung stand im Hausaufgabenheft der Entwickler. Das ist gelungen, wie sich im Verlauf der “Driving Experience” zeigte. Hinsetzen und sich ausruhen steht aber nicht an, ganz im Gegenteil, Mirko Skodda machte deutlich, dass der Intouro als Hybridvariante in der Planung sei. Schon im nächsten Jahr soll die neue Baureihe dann mit dem vom Citaro bekannten Hybridmodul lierferbar sein. Ein 14-kW-Elektromotor wandelt dann beim Bremsen generierte Energie in Strom um, die wiederum beim Anfahren den Dieselmotor entlasten und damit Kraftstoff sparen soll.

Auch wenn die Marke mit Stern aktuell den Wandel zur Elektromobilität vollzieht, ein batterielektrischer Überlandbus ist trotz aller Vielfalt noch nicht im Angebot. Trotzdem oder gerade deshalb wird der neue Intouro im Hochboden-Segment seine Aufgabe meistern, nicht zuletzt wegen des umfassenden Sicherheitskonzeptes. (Böhnke/BusTV/Daimler/Mercedes-Benz/omnibus.news/Sr)

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