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Feuer bei der Üstra in einem der Bus-Depots – auch der Mannschaftsbus von Hannover 96 wurde beschädigt. Foto: Cotoschra

“Für unser Elektrobus-Projekt ist das ein Rückschlag”, sagte Udo Iwannek, der Pressesprecher der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe zum Feuer, das am Samstagmittag für einen Großeinsatz bei der Hannoveraner Feuerwehr sorgte. Um 12:45 Uhr alarmierte die automatische Brandmeldeanlage des Betriebshofes der Üstra die Feuerwehr. Weil eine riesige Rauchsäule weithin über der Stadt sichtbar war und zudem noch eine Vielzahl von Notrufen eingingen, ging die Feuerwehr von Alarmstufe vier (von fünf möglichen) aus und orderte weitere Kräfte zur Einsatzstelle – ein Busdepot mit Elektrobussen. Vor Ort stand eine ca. 60×20 Meter große Lagerhalle in Brand, Flammen schlugen nach Angaben der Feuerwehr teilweise aus dem Dach. Aufgrund der sehr starken Wärmeentwicklung und der möglichen Einsturzgefahr der Halle, wurde anfangs nur von außen gelöst. Glück im Unglück: Ein starker Gewitterregenschauer, der zwischenzeitlich niederging hätte wohl verhindert, dass das Feuer auf weitere Hallen überspringen konnte, wie es seitens der Feuerwehr Hannover hieß. Die Löscharbeiten von Elektrofahrzeugen stellen Rettungskräfte vor eine Herausforderung, hieß es vonseiten der Feuerwehr Hannover. Von den Batterien der Busse gehe eine hohe Wärmestrahlung aus, sagte Feuerwehrsprecher Hartmut Meyer gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk (NDR). Für die Rettungskräfte sei es demnach schwierig gewesen, nah an den Brandort zu kommen. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit rund 200 Einsatzkräften und cirka 50 Fahrzeugen vor Ort. Der Schaden hätte aber auch höher sein können, wie Udo Iwannek gegenüber dem NDR in einem Interview erklärte: Das Feuer war in einer Halle ausgebrochen, in der mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge in sogenannten Straßen geparkt waren. Brandschutzwände zwischen diesen Straßen hätten ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Bereiche verhindert. Zudem seien laut Udo Iwannek schnell Busfahrerinnen und Busfahrer in das Depot geeilt und hätten die übrigen 25 Busse in Sicherheit gebracht. “Das hat gut funktioniert”, so der Pressesprecher. Am frühen Nachmittag war der Brand dann weitestgehend unter Kontrolle, wie die Feuerwehr Hannover erklärte. Die Flammen hätten neun Busse, darunter fünf neue Elektro-, zwei Hybrid und je einen Diesel- und Reisebus, zerstört, erklärte Udo Iwannek gegenübder dem NDR. Auch die Ladeinfrastruktur sei beschädigt worden. Der Schaden betrage “sicherlich mehrere Millionen Euro”. Angaben zur Ursache gab es nicht, Brandermittler der Polizei sind aktiv, um die Brandursache szu klären. Bis 2023 will der ÖPNV-Dienstleister die Innenstadt-Flotte komplett auf Elektrobusse umstellen. “Ob wir den Zeitrahmen hinbekommen, darf bezweifelt werden”, sagte Udo Iwannek. Einen Einfluss auf die aktuellen Fahrpläne habe der Verlust der Fahrzeuge hingegen nicht. Dieser werde ab Montag mit Ersatzbussen kompensiert werden können. (Üstra/FeuerwehrHannover/NDR/PM/Sr)

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