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Um das Klimaziel der Post zu erreichen, stellt PostAuto sein Flotte von rund 2300 Fahrzeugen Schritt für Schritt auf alternative Antriebe um. Aus wirtschaftlichen Gründen kommen in der Regel kostengünstigere Batteriebusse zum Einsatz, PostAuto bleibt aber offen für andere, fossilfreie Technologien. Foto: PostAuto

Seit dem 1. März 2024 fährt auf den Postauto-Linien in der Region Brugg ein Brennstoffzellen-Postauto, das mit Wasserstoff betrieben wird. Beim Fahrzeug handelt es sich um einen 12 Meter langen Standardbus des Fahrzeugherstellers Solaris. Er verfügt über drei Türen, einen Niederflureinstieg und die gewohnte Ausstattung. Die Brennstoffzellen sind im Heck des Postautos installiert, auf dem Dach befinden sich die Wasserstofftanks.

Beim FCEV-Postauto handelt es sich um ein Mietfahrzeug, das zum Fuhrpark des PostAuto-Unternehmers Voegtlin-Meyer gehört. Es ist gegenwärtig das einzige Wasserstoff-Fahrzeug in der PostAuto-Flotte. PostAuto hatte von Dezember 2011 bis Anfang 2017 in Brugg fünf Brennstoffzellen-Postautos getestet und damit im öffentlichen Verkehr Pionierarbeit geleistet.

Das Projekt wurde damals durch den Kanton Aargau, den Bund und die EU finanziell unterstützt und war auf fünf Jahre ausgelegt. Aus wirtschaftlichen und technischen Gründen hatte PostAuto das Projekt nach der offiziellen Laufzeit nicht verlängert. Nun setzt Postauto in Abstimmung mit dem Kanton Aargau erstmals wieder einen Wasserstoffbus ein.

Um das Klimaziel der Post zu erreichen, stellt PostAuto sein Flotte von rund 2300 Fahrzeugen Schritt für Schritt auf alternative Antriebe um. Aus wirtschaftlichen Gründen kommen in der Regel kostengünstigere Batteriebusse zum Einsatz, PostAuto bleibt aber offen für andere, fossilfreie Technologien.

Auf der Brugger Seite des Bahnhofs ist es derzeit nicht möglich, Ladeinfrastruktur für das Zwischenladen von Batteriebussen zu installieren. Um dennoch längere Strecken mit klimafreundlichen Antrieben zu bewältigen, kommt nun ein Brennstoffzellen-Postauto zum Einsatz.

Die Modellvielfalt an Brennstoffzellenbussen ist derzeit nicht so groß wie bei den Batteriebussen. Zudem sind die Fahrzeuge beim Ankauf teurer als Batterie- und Dieselbusse. PostAuto will mit dem Einsatz des Brennstoffzellen-Postautos deshalb auch klären, wie hoch die Betriebskosten im Vergleich zu Batterie- und Dieselbussen sind.

Verläuft der Betrieb positiv, könnten in den nächsten Jahren in Brugg weitere Brennstoffzellen-Postautos hinzukommen und es wäre möglich, den Standort innert wenigen Jahren vollständig auf alternative Antriebe umzustellen. PostAuto-Unternehmer Voegtlin-Meyer will an seiner öffentlichen Tankstelle Brugg Cholehof künftig auch Wasserstoff anbieten, der lokal produziert wird.

Geplant ist eine Produktionsanlage beim Laufwasserkraftwerk Wildegg-Brugg. Die Produktion von Wasserstoff in unmittelbarer Nähe zur Tankstelle könnte sich auch positiv auf den Preis des Wasserstoffs und damit auf den Betrieb von Brennstoffzellen-Bussen auswirken. Die Anlage befindet sich gegenwärtig noch in der Planungsphase. Die Ungleichzeitigkeit von Fahrzeug-Einsatz und dem Bau der Wasserstoff-Produktionsanlage ergab sich aus der Komplexität des Projekts. Der PostAuto-Unternehmer betankt das Brennstoffzellen-Postauto gegenwärtig mit Wasserstoff aus Lenzburg. (PostAuto/PM/Sr)

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