Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) erhalten von MAN sechs neue Linienbusse – kostenlos. Die sechs Gelenkbusse, die ab Dezember 2015 auf Zürichs Straßen zu sehen sind, sind eine flottenfremde Miniserie. Bei einer Fuhrparkgröße von 170 Fahrzeugen mit Fabrikaten von Mercedes-Benz und Neoplan machen die sechs Gelenkbusse von MAN eigentlich keinen Sinn. Die VBZ nimmt die geschenkten Gelenkbusse aber gerne in den Fuhrpark, denn die Busse von MAN sind ein kostenloser Ersatz für die zwischen 2003 und 2005 angeschafften Neoplan Centroliner. Rund 50 Fahrzeuge, die eigentlich eine Lebenserwartung von 15 Jahren haben sollten, wiesen zum Teil schon so starke Rostschäden auf, dass man die Garantie gegen Durchrostung hätte in Anspruch nehmen können. Doch so weit wollten es die Schweizer nicht kommen lassen. MAN – mit der Übernahme von Neoplan und der gemeinsamen Basis der vereinheitlichten Produktpalette im Bereich der Linienbusse in der Pflicht – sprang freiwillig in die Bresche und konnte so einem möglichen Rechtsstreit aus dem Weg gehen. Andreas Uhl, Sprecher der VBZ, sagte, dass es in der Thematik der Garantie gegen Durchrostung auch nach so langer Betreibszeit immer Interpretationsspielraum geben würde. Der VBZ-Sprecher bezeichnete die Verhandlungen mit MAN vor diesem Hintergrund als fair und unkompliziert. Die neuen Fahrzeuge vom Typ MAN Lions City G Baumuster A40 sollen die Fahrzeuge ersetzen, die die bisher stärksten Rostschäden hätten. Seitens der VBZ sind damit alle Ansprüche an Ersatz für die verosteten Fahrzeuge abgegolten. Vielleicht erhöht die Geste von MAN ja auch die Chance auf einen Einstieg in den VBZ-Fuhrpark: Für 2017 steht in Kürze eine erste Ausschreibung für 11 Gelenkbusse an.
Fast wie Weihnachten
23. Dezember 2015