Neues aus Fernost: Yutong hat in China das autonome Fahren eines Linienbusses erprobt. Seit über drei Jahren beschäftigt sich das Unternehmen mit der Erforschung von fahrerlosen Bussen. Bisher wurde ein selbstfahrender Omnibus nur auf einer Autobahn in China getestet, jetzt ging es in die Stadt: Haltestellen, Ampeln und Kreuzungen seien problemlos vom System erkannt und angesteuert worden, teilt Yutong mit. „Gelenkt“ wird der Bus sozusagen durch eine Vielzahl von Kameras und Lidar-Sensoren, die eine optische Abstands- und Gewschwindigkeitsmessung) erlauben. Alle Daten versorgten den Zentralrechner, der dann mit den ausgewerteten Daten für eine sichere Fahrt sorgte. Während in Europa mit kleineren, fahrerlosen Bussen experimentiert wird, gehen die Chinesen in die Offensive. Nach Ansicht von Yutong spreche vor allem die verbesserte Sicherheit für fahrerlose Linienbusse und damit für deren schnelle Einführung im ÖPNV. Die größte Schwachstelle bei Unfällen sei aber der Mensch, meint man bei Yutong. Die Chinesen planen die Serienreife des fahrerlosen Busses in drei Jahren. Die Produktion des fahrerlosen Busses in großen Stückzahlen plant Yutong scho für das Jahr 2021. Der erfolgreiche Praxistest sei ein Signal an die chinesische Politik, hier nun rechtliche Grundlagen zu schaffen. Generell sei es an der Zeit, über ein neues Denken für autonomes Fahren im ÖPNV auch in Europa nachzudenken, meinen die Chinesen.
Fahrerlos im ÖPNV
5. Mai 2016