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14 ExquiCity-Busse sollen Pendler in Brüssel vom Pkw in den Bus locken. Foto: Van Hool

Auch Brüssel hat, wie viele andere Metropolen, mit einer wahren Pkw-Flut zu kämpfen. Kein Tag, an dem der Ring nicht verstopft ist. Jetzt sollen 14 Doppelgelenkbusse helfen, das Verkehrsproblem zu lösen. Zumindest im Norden der belgischen Hauptstadt, denn dort will De Lijn die neuen ExquiCity einsetzen. Die straßenbahnähnlichen Linienbusse sind als Angebot, als eine echte Alternative für die vielen Pendler gedacht: Rund 10.000 Pkw-Fahrer will De Lijn so von der Straße in den Bus locken. “Mit dem neuen Angebot bieten wir eine schnelle Alternative zum Pkw”, so der flämischer Minister für Mobilität, Ben Weyts. Und der De Lijn Generaldirektor Roger Kesteloot weist auf die Vorteile für die Umwelt hin: “Die  Hybrid-Straßenbahnbusse werden Energie zurückgewinnen, sind sie bis zu einem Viertel leiser und sparsamer.” Die bestellten Doppelgelenkbusse sind 24 Meter lang und bieten Platz für 137 Passagiere. Sie werden auf einer rund 17 Kilometer langen Strecke zum Einsatz kommen und binnen 38 Minuten zwischen Heizel und dem Brüsseler Flughafen pendeln.

Wer möchte, kann auch das Fahrrad mitnehmen. Platz für Rollstühle und Fahrräder gibt es an Bord. Grafik: Van Hool

Um diese Fahrzeit zu garantieren, gewähren Ampeln und eine – teilweise – eigene Trasse eine mehr oder weniger freie Fahrt. Die ersten vier ExquiCity werden bis Ende 2018 ausgeliefert. Bevor sie im Linienverkehr eingesetzt werden, erfolgt eine Einweisung für das ausgewählte Fahrpersonal. Die jetzt bestellten Doppelgelenkbusse können im Hybrid- oder Elektro-Modus fahren. Rein elektrisch werden die Linienbusse auf jeden Fall beim Verlassen der Haltestelle fahren, wie De Lijn mitteilt. Und dann sitzen hoffentlich viele ehemalige Pkw-Fahrer im Bus, denn die Straßen in Brüssel zählen zu den am meisten verstopften in Europa, wie Wissenschaftler ermittelt haben. Ganze 72 Stunden steht jeder Belgier jährlich im Stau! Die Staus in und um Brüssel erreichen täglich eine Länge von bis zu 200 Kilomtern. Bei einer entsprechenden Untersuchung wurde noch etwas Interessantes ermittelt: Der Stillstand auf den belgischen Autobahnen kostet die Belgier jährlich 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Und weil der ÖPNV bisher keine echte Alternative war, soll nun hier u.a. mit dem ExquiCity und eigenen Fahrspuren ein Zeichen gesetzt werden. Finanziert werden soll das neue ÖPNV-Angebot u.a. über die Einnahmen der Pkw-Maut, die beim Einfahren in die Hauptstadt erhoben werden sollen.

Jeweils 137 Fahrgäste kann der ExquiCity in der Ausführung De Lijn an Bord nehmen. Grafik: Van Hool

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