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Die EU fordert den Rückruf einzelner Citaro-fahrzeuge. Foto: EU; Montage: omnibus.news

Der Mercedes-Benz Citaro prägt die Szene der Stadtlinienbusse wie kein anderer Omnibus: Ob in erster oder zweiter Generation, ob als klassischer Solo- und Gelenkbus oder Großraumbus CapaCity, ob für Stadt oder Land, mit konventionellem Antrieb oder heute als vollelektrischer eCitaro – stets war und ist der fortwährend weiterentwickelte Niederflurbus Citaro Vorbild seiner Klasse. Der Erfolg sind mehr als 60.000 Citaro und eCitaro in 25 Jahren – und noch ist kein Ende in Sicht.

So scheinen es auch die obersten Ordnungshüter in Brüssel zu sehen, die sich Sorgen machen: Die EU-Kommission fordert für das angesehene Stadtbusvorbild im „EU rapid alert system for dangerous non-food products“, dem Europäischen Schnellwarnsystem für gefährliche Non-Food-Produkte, einzelne Fahrzeuge der Citaro Baureihe, die zwischen März 2018 und Juli 2021 sowie zwischen April 2021 und Juni 2023 produziert wurden, zur Kontrolle in die Werkstatt zu rufen.

Mercedes-Benz bzw. Daimler Buses bestätigt die beiden Warnmeldungen und die geforderten freiwilligen Rückrufe. Gleichzeitig betont der Hersteller, es sei nur ein sehr kleiner Teil der jeweiligen Produktion betroffen. Im Detail geht es einerseits um Schrauben, falsche Schrauben im Türantriebsmechanismus. Es bestehe die Gefahr, dass sich die elektrohydraulische Innenraumdrehtür während der Fahrt bis zu 30 % selbstständig öffne und dann wieder schließe. Dadurch könne sich das Verletzungsrisiko für die Insassen erhöhen.

Außerdem stelle der Monitorträger in der Nähe der mittleren Tür eine mögliche Gefahr dar, der er könne entlang der Schweißnähte in Fahrtrichtung infolge von Vibrationen brechen. Im Falle eines Bruchs könne die Halterung herunterfallen und stelle eine Verletzungsgefahr für Fahrgäste im Bereich der Tür dar. Zum Glück scheinen es aber nur mögliche Risiken zu sein, konkrete Vorfälle soll es nicht gegeben haben. Der Hersteller geht den Warn-Nummern A12/01765/23 und A12/01779/23 nach und kontaktiert Besitzer der entsprechenden Fahrzeuge.

Der Citaro ist und bleibt ein sicherer Omnibus. Bestmögliche Sicherheit gehört von jeher zu den Stärken des Citaro. Bereits zu Beginn seiner Karriere trumpft er mit Scheibenbremsen rundum, Antiblockiersystem und dem elektropneumatischen Bremssystem EBS auf – damals eine Revolution mit schnell ansprechenden, fein dosierbaren und standfesten Bremsen. Im Jahr 2011 bietet Mercedes-Benz den Solowagen als ersten Stadtbus mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP an. Für den Gelenkbus folgt 2014 der Knickschutz ATC (Articulation Turntable Controller) – serienmäßig in Citaro G, eCitaro G und CapaCity.

Heute setzt der Citaro über alle Modelle hinweg Maßstäbe mit dem Abbiegeassistenten Sideguard Assist und dem Preventive Brake Assist, dem ersten aktiven Bremsassistenten für Stadtbusse. Auch die passive Sicherheit des Citaro ist vorbildlich. Da wäre 1997 die Bauweise mit umlaufenden Ringspanten. Sie bilden einen ebenso leichten wie stabilen schützenden Käfig einschließlich Seitenaufprallschutz für Fahrgäste und Fahrer. Mit der zweiten Generation des Citaro feiert der Front Collision Guard FCG Premiere, er schützt den Fahrer bei einem Frontalaufprall.

Gleichzeitig entspricht die verstärkte A-Null-Säule freiwillig sogar den späteren Pendelschlagvorgaben für Reisebusse und der Überlebensraum des Innenraums bei einem Umsturz den künftigen Bestim­mungen nach ECE R 66/01. Auch damit hat der Mercedes-Benz Citaro die Szene der Stadtlinienbusse wie kein anderer Omnibus geprägt. (DaimlerBuses/EuropeanComission/MercedesBenz/omnibus.news/PM/Sr)

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