Wer einen Omnibus der Marke Mercedes-Benz oder Setra fährt, kann zukünftig schnell und günstig zahlreiche Ersatzteile im eigenen Haus herstellen. Erforderlich für die Mini-Teilefabrik im Busunternehmen sind lediglich ein zertifizierter 3D-Drucker, eine einmalige Anmeldung sowie der Erwerb einer Lizenz für das jeweils benötigte Teil in der gewünschten Menge.
Mit dem neuen Lizenzmanagement für Ersatzteile setzt sich die Servicemarke Omniplus von Daimler Buses in der gesamten Automobilbranche an die Spitze. Omnibusse müssen rollen, die schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen hält die Flotte auf der Straße.
Deshalb revolutioniert Daimler Buses mit seiner Servicemarke Omniplus den Teileservice: Kein umständlicher Bestellvorgang, kein Transport, keine Wartezeiten, stattdessen eine flexible Versorgung mit Ersatzteilen aus dem eigenen Haus rund um die Uhr an jedem Tag in der Woche – der neue 3D-Druck-Lizenzshop von Omniplus macht’s möglich.
Ab Juni dieses Jahres stehen von den aktuell über 1500 unterschiedlichen 3D-Druck-fähigen Teilen im digitalen Lager mehr als 100 Teile als erste Lizenzen zur Verfügung. Weitere Ersatzteile als digitale Lizenzen werden folgen. Der Service erinnert an Streamingdienste oder Mediatheken: eine Plattensammlung oder feste Sendezeiten waren gestern, jetzt kann jeder seine Sendung oder Lieblingsmusik zu beliebiger Zeit am gewünschten Ort genießen.
Busunternehmen melden sich dazu einmalig im 3D-Printing Licence eShop mit ihrem 3D‑Drucker an. Im Shop erhalten Kunden ausschließlich die Teile angezeigt, die für ihren Drucker verfügbar oder mit ihm kompatibel sind. Der Start wurde mit dem industriellen 3D‑Drucker-Hersteller „Farsoon Technologies“ umgesetzt.
Weitere 3D-Druckeranbieter werden Schritt für Schritt integriert. Als Nächstes erwerben Kunden eine verschlüsselte 3D‑Druck-Lizenz für das aktuell benötigte Teil in der gewünschten Menge und können sie im eigenen Unternehmen ausdrucken. Nach erfolgreichem Druck erlischt die jeweilige Lizenz ohne Speicherung der Daten.
Alternativ nennt der Kunde seinen Bedarf beim nächstgelegenen Servicepartner von Omniplus. Dieser erwirbt dann die entsprechende Lizenz und übernimmt den Druck. Um zu gewährleisten, dass die Daten während des gesamten Vorgangs geschützt sind und die bestellte Stückzahl eingehalten wird, kommt die Verschlüsselungstechnologie von „Wibu‑Systems“ zum Einsatz.
Durch die Daten und individuelle Bauanleitung, dem sogenannten digitalen Zwilling, im digitalen Lager und die Bereitstellung verschlüsselter 3D-Druck-Lizenzen, ist es möglich, Ersatzteile auf schnellstem Wege weltweit genau dort zur Verfügung zu stellen, wo sie aktuell benötigt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: schnellere Teilverfügbarkeit, kürzere Lieferketten und Einsparung von Kosten.
Daimler Buses ist Vorreiter in der gesamten Automobilbranche beim industriellen 3D-Druck. Bereits seit 2016 setzt man auf die Möglichkeiten der digitalen Fertigungstechnologie. Die Servicemarke Omniplus hat mittlerweile rund 40.000 Omnibus-Ersatzteile der Marken Mercedes-Benz und Setra als 3D-druckfähig definiert.
Zunächst fokussiert sich Omniplus auf mehr als 7.000 Teile, die Schritt für Schritt digitalisiert werden. Auf diese Weise entsteht eine Art digitales Lager, das kontinuierlich erweitert wird. Es umfasst sowohl gängige Ersatzteile als auch selten benötigte Teile für Kundensonderwünsche. Das virtuelle Lager bildet die Basis für das 3D-Druck-Lizenzmanagement, das die rasche Verfügbarkeit von Ersatzteilen weiter optimiert. (DaimlerBuses/PM/Sr)