
Ein neuer Erlkönig macht die Runde… Foto: omnibus.news
Die Busworld naht, Erlkönige machen die Runde. Jetzt hat ein deutscher Bushersteller ausgewählte Kunden in die Produktion eingeladen, um zu zeigen, was da Spannendes entsteht! Und noch mehr: Die sehr interessierten Busunternehmer wollen den E-Reisebus nicht nur testen, sondern auch anschaffen! Klingt spannend, fehlt es doch deutschland- und europaweit an einer entsprechender Ladeinfrastruktur für Reisebusse! Die Busunternehmer wollen im Depot laden und sind mit der Reichweite zufrieden… Schon eine Idee, welcher Bushersteller einen neuen BEV-Reisebus zeigt?
Bei der Entwicklung eines neuen Fahrzeuges bzw. Omnibusses kann das Testen nur bis zu einem gewissen Maße unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Ab einem bestimmten Punkt muss man das man in den regulären Verkehr testen. Das Problem der (Bus-)Hersteller: Wird der Nachfolger einer Modellreihe bekannt, könnte dieser den Absatz der aktuellen Generation negativ beeinflussen. Also wird getarnt und getäuscht, ob mit Folien oder Kfz-Haltern samt Aufdruck, die Fahrzeugindustrie ist erfinderisch. Manchmal wird aber auch etwas getarnt, war gar nicht neu ist, so lässt sich Aufmerksam erzeugen…
Anfang der 1950er Jahre tauchte der Erlkönig in der automobilen Welt in einem anderen Zusammenhang auf: Erstmals verwendeten die beiden Motorjournalisten Heinz-Ulrich Wieselmann, Chefredakteur der Automobilzeitschrift auto motor und sport, und Werner Oswald, von Anfang 1950 bis Ende 1957 stellvertretender Chefredakteur, den Begriff. Ab Heft 15 vom 19. Juli 1952 erschien sogar eine Zeit lang in jeder Ausgabe das mehr oder weniger deutliche Foto eines Automobilprototyps. Der Name Erlkönig etablierte sich so als Synonym für getarnte Erprobungsfahrzeuge in der Pkw-Industrie. Der Begriff stammte von der gleichnamigen Ballade von Johann Wolfgang von Goethe.
Die Journalisten änderten den bekannten Vers „Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?“ um in: „Wer fährt da so rasch durch Regen und Wind? „Diese nach heutigen Maßstäben lächerlich harmlosen Bildchen galten damals als nie dagewesene Provokation der Automobilindustrie. Deshalb hatten wir zuvor wochen-, ja vielleicht monatelang überlegt, ob und in welcher Form wir uns den Abdruck dieser Amateurfotos erlauben konnten. Chefredakteur Wieselmann kam schließlich auf die Idee, durch liebenswürdige Begleittexte den betroffenen Industriefirmen die bittere Pille ein wenig zu versüßen.“, so Werner Oswald, als damaliger stellvertretender Chefredakteur seinem Buch über Mercedes-Benz Personenwagen. 1886–1986. 5. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1991.
Wer glaubt, der oben als Ausschnitt gezeigte Erlkönig stamme von Mercedes-Benz, der irrt. Ein Licht könnte im wahrsten Sinne aufgehen, wenn man den Scheinwerfer genauer betrachtet… Und ja, dass der erlkönig gar kein Erlkönig ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen! Einfach wieder einmal bei omnibus.news vorbeischauen. Allein der Blick unter das getarnte Blechkleid lohnt das erneute Aufrufen dieser Website! Es wird spannend, versprochen… (omnibus.news/PM/Sr)