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Greyhound stellt in Kanada den Fernbusbetrieb ein. Foto: Schreiber, Montage: omnibus.news

Greyhound Canada, mittlerweile Teil der schottischen FirstGroup, stellt alle Buslinien im ganzen Land dauerhaft ein und beendet damit den Betrieb des Überlandbusunternehmens in Kanada nach fast einem Jahrhundert. Die amerikanische Tochtergesellschaft Greyhound Lines, Inc. wird weiterhin grenzüberschreitende Strecken nach Toronto, Montreal und Vancouver bedienen – sobald die Grenze nach der coronapandemie bedingten Schließung wieder geöffnet ist. 1929 wurde Greyhound Canada als Canadian Greyhound Coache Ltd. mit Hauptsitz in Calgary gegründet. 1935 wurde das Unternehmen mit Greyhound USA verschmolzen. Schon vor einem Jahr stand es schlecht um Greyhound Canada, mit Beginn des Ausbruchs der Corona-Pandemie wurde das Angebot eingestellt und anschließend teilweise von Subunternehmern fortgeführt. Jetzt gaben die Kanadier das endgültige Aus bekannt. Als Grund für die Entscheidung nannte das Unternehmen die wirtschaftliche Entwicklung, die sich schon länger (2018 wurde das Streckennetz in der Region Western Canada (Alberta, British Columbia, Manitoba und Saskatchewan) eingestellt, dann folgten jetzt die Provinzen Ontario und Quebec) vor einem Jahr abzeichnete: Sinkende Passagierzahlen, um 95 Prozent seien sie eingebrochen, so Greyhound Canada. “Ein ganzes Jahr ohne Einkommen hat es leider unmöglich gemacht, das Geschäft fortzuführen”, erklärte Stuart Kendrick, der Greyhound Canada leitet. Gewerkschaftschef John Costa nannte den Rückzug “eine niederschmetternde Nachricht” und hob hervor, dass das Unternehmen auch 400 Busfahrer entlassen habe. Der Greyhound-Bus sei seit Generationen die einzige Möglichkeit gewesen, die Menschen in den Kleinstädten in ganz Kanada mit den größeren Städten zu verbinden, sagte er. “Alte werden ihre Familien nicht mehr besuchen können, Schüler werden nicht zur Schule kommen, viele andere werden ohne Verkehrsmittel zurückbleiben.” Kanadas Verkehrsminister Omar Alghabra zeigte sich nach Bekanntgabe der Entscheidung “enttäuscht”, denn viele Kanadier seien auf den Greyhound angewiesen. Die Regierung werde nach seinen Angaben nun “die Optionen prüfen, um diese Lücke zu füllen”. (FirstGroup/GreyhoundCa/PM/Sr)

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