Auch die Buswelt kennt den VW Bulli: Ob das legendäre Papamobil (eigentlich der Microstar auf T4) von Ernst Auwärter oder die City-Baureihe von Stefan Kutsenits – dem Österreicher gelang es, aus der T4-Generation einen niederflurigen und luftgefederten kleinen Bus zu machen! Angefangen hat es schon mit dem T1 – der liebenswerte Samba-Bus mit seinen 23 (!) Fenstern eroberte in den 50er Jahren die Buswelt. Er adelte den ursprünglichen Transporter in der Ausführung mit viel Glas und mit sieben bis neun Sitzplätzen zum Kleinbus. Premiere hat der Samba-Bulli auf der IAA 1951, wo er schlicht und einfach “Sonderausführung” angeboten wird. Die bis dahin nur von Omnibussen bekannte Rundum-Verglasung mit „Oberlichtern“ macht den Bulli mit zusätzlichen Fenstern zum „Gläsernen Aussichtsbus“.
Nun geht die rollende Legende in Rente, in Hannover im Werk Stöcken, startet am kommenden Montag, 29. Juli 2024, nach drei Wochen Sommerpause wieder die Produktion im Stammwerk von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) in Hannover. Ab sofort in der so genannten Solitärfahrweise mit ID. Buzz und Multivan; neue Modellvarianten und die Produktion für weitere Märkte starten in der Produktion im Laufe des zweiten Halbjahres. „Wir sind startklar für die neue Fahrweise bei Volkswagen Nutzfahrzeuge im Werk Hannover“, sagt Felix Bockholt, Leiter des Fahrzeugbaus im VWN Werk in Hannover-Stöcken. Drei Wochen lang wurde in der Fabrik alles für die Produktion von Multivan und ID. Buzz vorbereitet, die jetzt auf jeweils einer Linie produziert werden. Bis Anfang Juli liefen mit dem T6.1 noch drei Modelle auf zwei Linien. „Wir sprechen von der Solitärfahrweise, also ein Produkt auf einer Linie“, so Bockholt.
Für den Neustart Ende Juli wurden innerhalb des dreiwöchigen Urlaubskorridors massive Umbaumaßnahmen vorgenommen: rund 5.000 Mitarbeitende von VWN und externen Partnern haben mehr als 20 Großprojekte und 800 Einzelmaßnahmen erfolgreich umgesetzt. „Wir haben für die neue Fahrweise die Taktungen in den Linien der Montage umgestellt, Arbeitsbereiche mit Robotern und weiteren Maschinen verlegt, neue und moderne Technologien in die Fabrik integriert“, erklärt Bockholt. „Jetzt sind wir auch bereit für die zusätzlichen Derivate von ID. Buzz und Multivan, die im zweiten Halbjahr hier anlaufen.“
Ganz ohne den klassischen Bulli kann Volkswagen aber nicht: Ein Nachfolger wird Mitte September auf der IAA Transportation in Hannover präsentiert aber hier dann auch nicht mehr produziert: Volkswagen hat mit Ford gemeinsame Sache gemacht, unter Federführung von Ford entwickelt und wird der Nachfolger bei Ford in der Türkei gebaut. Wird der Nachfolger ein echter Bulli werden? Was werden Aufbauhersteller und auf Kleinbusse spezialisierte Umbauer aus dem neuen T7 machen? “Alles”, so Volkswagen. Es wird weiterhin den TDI, einen PHEV und auch eine vollelektrische Variante geben. Kastenwagen in zwei unterschiedlichen Längen und Höhen, ein Kombi, die Caravelle oder Pritschenwagen mit Doppelkabine, die Vielfalt werde wieder groß. Durch das Plus an Außenlänge, Breite und Radstand konnte Volkswagen Nutzfahrzeuge das Ladevolumen der neuen Modellgeneration deutlich vergrößern. Ebenfalls weiter verbessert wurden die Werte für die höchste Zuladung und Anhängelast. (Volkswagen/PM/Sr)