Elektromobilität Mainz autonom – kurz EMMA. Premiere in Mainz am Rhein: Als erstes kommunales Verkehrsunternehmen Deutschlands testet die Mainzer Mobilität ab sofort einen selbstfahrenden Elektrokleinbus im öffentlichen Raum. Vier Wochen lang fährt das innovative Fahrzeug vom Typ Arma des französischen Herstellers Navya am Winterhafen zwischen Ruderverein und Fort Malakoff, betrieben mit Ökostrom der Mainzer Stadtwerke. Mit der R+V Versicherung und dem Team der R+V-Innovationsabteilung MO14 hat die Mainzer Mobilität kompetente Partner an ihrer Seite. Der drittgrößte Autoversicherer Deutschlands sammelt seit rund zwei Jahren mit eigenen autonomen Kleinbussen Erfahrungen für die Kfz-Versicherungskonzepte der Zukunft. Gemeinsam forschen und gemeinsam lernen: Die Projektpartner erhoffen sich von dem vierwöchigen Testfeld Erkenntnisse über die Potenziale des autonomen Fahrens im öffentlichen Verkehr. Was können diese Fahrzeuge heute schon und was können sie nicht? Und wie reagieren die Bürgerinnen und Bürger auf die neue Technologie? Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, zum Beispiel um herauszufinden, wie Fußgänger, Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer reagieren, welche Eindrücke und Gefühle Passagiere beim Mitfahren haben und welche Aufgaben in technischer und betrieblicher Hinsicht auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nahverkehrs zukommen. Nicht zuletzt möchte die Mainzer Mobilität auch Erkenntnisse sammeln, wie und wo man autonom fahrende elektrische Kleinbusse zur flexiblen Versorgung von Randgebieten einsetzen kann. Das Projekt ist Teil der Umsetzung der Vision „Mainzer Mobilität 2030“ und ist dank der Unterstützung und Beteiligung der MVG-Muttergesellschaft Mainzer Stadtwerke AG sowie der umfassenden Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz Realität geworden. „Wir sind uns sicher, dass das autonome Fahren die Mobilität der Menschen und damit auch die Nahverkehrsbranche verändern wird. Für uns ist es sehr spannend, Erkenntnisse über die Möglichkeiten und Potenziale dieser Technologie aus erster Hand zu bekommen und wir sind sehr stolz darauf, ein solches Testprojekt hier bei uns in Mainz zu realisieren. Wir begreifen es als Auftakt für weitere Aktivitäten in diesem Bereich“, so Eva Kreienkamp, Geschäftsführerin der Mainzer Mobilität. Daniel Gahr, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Stadtwerke: „Mobilität in Mainz – die Mainzer Mobilität – ist von hoher strategischer Bedeutung für die Mainzer Stadtwerke. Zum einen tun wir in der Gegenwart alles dafür, dass sich unsere jährlich über 53 Millionen Fahrgäste sicher und wohl fühlen, deswegen unter anderem die Neuanschaffung von Bussen mit umweltschonendem Verbrennungsmotor und Klimaanlagen noch in diesem Jahr; zum anderen wollen wir beim Projekt selbstfahrender Elektro-Kleinbus gemeinsam mit unserem Partner, der R+V Versicherung, den Blick in die Zukunft wagen.“ Der Elektrokleinbus fährt täglich autonom am Winterhafen, wird dabei aber permanent von einem Operator überwacht. Sechs eigens dafür geschulte Fahrdienstmitarbeiter der Mainzer Mobilität wechseln sich bei diesem verantwortungsvollen Job ab. Wie fühlt sich erfahrenes Fahrpersonal in einem Fahrzeug ohne Lenkrad und Armaturenbrett? Ist es anstrengender selbst am Steuer zu sitzen oder ein selbstfahrendes Fahrzeug zu überwachen? Auch die Erfahrungen der Operatoren fließen in das Forschungsprojekt ein. Auch für Rheinland-Pfalz und die Landeshauptstadt Mainz ist das Testfeld am Winterhafen von großer Bedeutung. Deshalb haben der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Volker Wissing und der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling die Schirmherrschaft für das spannende Projekt übernommen. Dr. Volker Wissing: „Neue Formen der Mobilität und die dafür notwendigen Technologien werden zukünftig auch für den ÖPNV eine bedeutende Rolle spielen. Strecken, die sich heute nicht wirtschaftlich betreiben lassen, könnten perspektivisch wieder neu erschlossen werden.“ Der ÖPNV ließe sich individueller, flexibler und wirtschaftlicher gestalten. Wissing weiter: „Dafür bedarf es neuer Technologien, die getestet werden müssen. Deshalb unterstützt das Wirtschaftsministerium das Projekt hier am Mainzer Rheinufer. Es liefert wichtige Informationen auch für andere Akteure“. Auch Oberbürgermeister Michael Ebling begrüßt das hochinteressante Projekt: „Wir werfen damit einen Blick in die ,Mobilität der Zukunft‘. Dabei zeigen wir den Mut zu Erkenntnissen und möglichen Veränderungen. Es sei zugleich versichert: Der Faktor Sicherheit genießt dabei höchste Priorität. Mainz war stets ein guter Ort für Innovationen. Eine solche ist das autonome Fahren in diesem elektrischen Kleinbus, das ab heute im öffentlichen Raum möglich ist. Ich lade alle Mainzerinnen und Mainzer herzlich ein, ein Teil des Projektes der Mainzer Mobilität und der R+V-Versicherung zu sein.“ Jedes Kind braucht einen Namen. Mitte Juli schrieb die Mainzer Mobilität einen Namenswettbewerb für den Elektrokleinbus auf Facebook aus – mit großer Resonanz. Die Wahl fiel auf einen sympathischen Frauennamen, der alle Besonderheiten des Busses in sich vereint: Elektromobilität Mainz autonom – kurz EMMA. Besucher erkennen EMMA jetzt nicht nur an der ungewöhnlichen Form, sondern auch an dem Schriftzug unter der Frontscheibe. Schon während der dreiwöchigen Testphase und der Schulung der Operatoren hat sich gezeigt: Das Interesse der Mainzer Bürgerinnen und Bürger ist groß. Damit sich die Operatoren auf die Überwachung des Fahrzeuges konzentrieren können, hat die Mainzer Mobilität für alle Interessenten an der Malakoff-Terrasse einen Info-Point eingerichtet, an dem alle Fragen zum Projekt umfassend beantwortet werden. Wer einmal im selbstfahrenden Elektrokleinbus mitfahren will, hat dazu ab dem 7. August täglich von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr die Gelegenheit. Die Mitfahrt ist kostenfrei und es ist keine Voranmeldung erforderlich. Besucher sollten aber auf jeden Fall Geduld mitbringen. Da EMMA nur acht Sitzplätze hat, müssen sie insbesondere an den Wochenenden eventuell mit Wartezeiten rechnen.
Emma fährt autonom
7. August 2018