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Kommt auch ein Elektro-Minibus von Mercedes-Benz? Grafik: Mercedes-Benz, Montage: omnibus.news

Mit der neuen Sprinter-Generation erhält auch ein elektrischer Antrieb Einzug in die Baureihe von Mercedes-Benz. Als erster Schritt wird mit dem Paketdienst Hermes Anfang kommenden Jahres in Stuttgart und Hamburg eine Pilotphase gestart, die danach auf andere Städte ausgedehnt und am Ende 1.500 Elektrotransporter umfassen wird. Die Batterien kommen von dem Daimler-Tochterunternehmen Deutschen Accumotive aus Kamenz bei Sachsen und lassen sich als Module den Leistungsanforderungen entsprechend zusammenfassen. Über die Leistungsdaten gibt es noch keine Angaben, die Reichweite soll aber zwischen 150 und 200 Kilometern liegen. Gebaut wird der Elektro-Sprinter im Düsseldorfer Werk, wo man sich auf den Marktstart der nächsten Generation vorbereitet. Mercedes-Benz Vans hat angekündigt, in den nächsten Jahren insgesamt rund 150 Millionen Euro in die Elektrifizierung der Transporter-Baureihen zu investieren. Am Standort Düsseldorf sollen rund 300 Millionen Euro in die Produktion der nächsten Generation des Sprinters investiert werden, wie Daimler mitteilte. Die Düsseldorfer Mitarbeiter sollen durch ein Qualifizierungsprogramm auf den Elektro-Sprinter und weitere neue Technologien vorbereitet werden. Der erste gewerbliche Großkunde für elektrifizierte Transporter von Mercedes-Benz steht bereits fest: Der Logistikdienstleister Hermes hat angekündigt, im Rahmen einer strategischen Partnerschaft in den nächsten Jahren 1.500 Mercedes-Benz Elektrotransporter für die Paketzustellung einsetzen. In diesem Geschäftsfeld hat Streetscooter mit der deutschen Post erfolgreich eine Nische besetzt, die auch für Mercedes-Benz mehr als interessant ist. Vito, Sprinter und Citan kommen als reine Elektrofahrzeuge auf den Markt. “Wir sind von der Notwendigkeit des elektrischen Antriebs in unseren Vans überzeugt, allen voran im innerstädtischen Bereich”, sagt Volker Mornhinweg, Leiter der Transporter-Sparte bei Mercedes-Benz. Warum die ersten Elektro-Sprinter bei Hermes fahren werden, verdeutlicht ein Rückblick: Hermes und Daimler sind seit über 40 Jahren verpartnert. In den 1990er-Jahren unternahmen die beiden Unternehmen den ersten Testlauf des ersten im Markt verfügbaren Transporters, der mit Wasserstoff betrieben wurde. 2001 erprobte Hermes einen Mercedes-Benz Sprinter mit Brennstoffzellen in einem Praxistest unter Alltagsbedingungen. 2011 setzte Hermes auf den elektrischen Transporter Vito E-Cell von Mercedes-Benz Vans. Seit April 2016 führt Daimler mit Hermes und der Stadt Stuttgart mit fünf akku-betriebenen Fuso Canter E-Cell einen Flottentest im innerstädtischen Verteilerverkehr durch. Mercedes-Benz Vans will mit der erweiterten Partnerschaft mit Hermes einen seine Zukunftsinitiative adVANce weiter umsetzen, die im vergangenen Jahr vorgestellt wurde. Das Unternehmen will nicht mehr reiner Fahrzeughersteller sein, sondern auch Anbieter kundenorientierter Gesamtsysteme werden. Bis 2020 will Mercedes Benz Vans weiter in die Integration verschiedener Konnektivitätstechnik in Transporter, Hardware für die Transportbranche, neue Mobilitätskonzepte für den bedarfsgerechten Transport von Personen und Gütern sowie optimierte E-Antriebe entsürechende Gelder investieren. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis auch der erste Elektro-Minibus von Mercedes-Benz vorgestellt werden wird.
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