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Die ElekBu des VDV ist der Ort des Austausches für Elektromobilität im ÖPNV. Foto: Schreiber

Wie kann nachhaltige Mobilität mit weniger Emissionen und mehr Lebensqualität in den Städten gestaltet werden? Darum drehte sich am 4. und 5. Februar 2020 die VDV-Elektrobuskonferenz und die Fachmesse „ElekBu“ in Berlin. Peter Bijvelds, Geschäftsführer von Ebusco, referierte auf der Fachmesse zum Thema Reichweite. Dabei stand das hauseigene Produkt, der Ebusco 3.0, im Fokus: Die dritte Generation des Elektrobusses habe durch die Anwendung neuer Techniken und Materialien bei der Herstellung der Busse eine Gewichtsreduzierung von 33%, so Bijvelds in seinem Vortrag. Und auch mit Blick auf die Reichweite trumpfte der Niederländer auf: Mit einer Ladung verspricht er eine Reichweite von bis zu 500 km. Mit der 3. Generation sei der Elektrobus von Ebusco mit dieselbetriebenen Bussen vergleichbar, wie der Ebusco-Geschäftsführer voller Stolz berichtete. Mit einem multifunktionalen Team von Schlüsselexperten, die sich in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Automobil und Elektronik einen Namen gemacht haben, habe Ebusco einen innovativen vollelektrischen Bus entwickelt, der größtenteils aus Verbundteilen bestehe, so Bijvelds. Der verbaute Verbundwerkstoff ist ein kombinierter Werkstoff aus mindestens zwei Bestandteilen mit unterschiedlichen physikalischen oder chemischen Eigenschaften. Damit sei der Bus 33% leichter als der Ebusco 2.2., ohne dabei Kompromisse bei Robustheit, Steifheit oder Sicherheit einzugehen. „Dieser neue Bus läutet das endgültige Ende der Diesel-Ära ein. Der Ebusco 2.2 hat bereits die sogenannten Total Cost of Ownership (TCO) gegenüber den dieselbetriebenen Bussen massiv verbessert, aber dem Ebusco 3.0 steht nichts mehr im Wege, das Tempo zu beschleunigen, um den öffentlichen Verkehr nachhaltiger zu gestalten. Wir können jetzt die Welt, in der wir leben, noch sauberer, sicherer und gesünder machen “, so Peter Bijvelds. Die Premiere wird der Ebusco 3.0 in Deutschland feiern: Die Stadtwerke München werden in ihrem Verkehrsbetrieb MVG zwei der neuen Elektrobusse im Rahmen einer Kundenfahrerprobung testen. Weitere Referenten machten auf der ElekBu deutlich, dass die betriebswirtschaftliche Seite mit der Batterietechnik, die sich snach Ansicht der Experten des VDV sehr dynamisch entwickle, bald schon nahe an der von Dieselbusse sein könne. Mit Blick auf die Produktion werden die Kosten für Batterien mittelfristig sinken und der Elektrobus somit in Sachen Wirtschaftlichkeit deutlich zulegen. Professor Dirk Uwe Sauer vom Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) geht ganz konkret davon, dass die Preise binnen fünf Jahren spürbar nach unten gehen werden. Sven Schulz, der Akasol-Geschäftsführer, prognostizierte für die Weiterentwicklung von Batterien in seinem Hause nichts Revolutionäres, es gehe evolutionär voran. In seinen Augen werde sich die Batterietechnologie in den nächsten Jahren moderat weiterentwickeln. Man werde in Kürze die Reichweiten bieten können, die Verkehrsbetriebe wünschten. Die nächste Generation von Batterien dürfte aufgrund ihrer höheren Energiedichte Reichweiten von 300 Kilometern ermöglichen – was den Aktionsradius auf mehr als zwei Drittel der innerstädtischen Umläufe erweitern würde.  VDV-Präsident Ingo Wortmann sagte, dass er etwas Spannendes erlebe: Verkehrsunternehmen würden ihre Busflotten weiter elektrifizieren und investierten in den Umbau der Betriebshöfe sowie Werkstätten. “Erfreulich,” so Wortmann, denn “Elektrobusse werden immer besser und zuverlässiger.” (VDV/Ebusco/PM/Sr)

Peter Bijvelds von Ebusco im Gespräch mit Ingo Wortmann, der sich über den neuen Ebusco 3.0 für München freut. Foto: Schreiber

Austausch und Ausstellung – Ebusco hatte den neuen 3.0 mit nach Berlin gebracht. Foto: Schreiber

 

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