Seite wählen

eKönig gesichtet: Der neue eCitaro für Hannover ist im Tarnkleid unterwegs. Foto: omnibus.news/Schrader

Wenn es um die Präsentation ihrer neuen Elektrobusse geht, dann sind Verkehrsbetriebe durchaus kreativ: Mit einem sprichwörtlichen Paukenschlag ließ die Hamburger Hochbahn den ersten Elektrobus vorfahren, begleitet von der Streetband Tätärä, die passenderweise das Lied “Happy” von Pharrell Williams mit Pauken und Trompeten zum Besten gab. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein setzten auf einen Wow-Effekt und entzündeten ein kleines Feuerwerk zur feierlichen Premiere ihres ersten Elektrobusses. Und die Üstra in Hannover? Die hat den eKönig!? Hannoveraner sind aufgefordert, Fotos vom neuen Elektrobus im Tarnkleid zu machen und diese dann auf den Social Media Plattformen Instagram und Facebook mit dem Hashtag #ekoenig zu posten. Die Bilder werden dann über die Social Media Kanäle der  Üstra geteilt und erhalten damit weitere Aufmerksamkeit, wie die Üstra im Zusammenhang mit der Ankunft der ersten Fahrzeuge auf dem Betriebshof Mittelfeld werbewirksam kommuniziert. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren 48 eCitaro von Mercedes-Benz an den Verkehrsbetrieb der niedersäsischen Landeshauptstadt geliefert werden, um dann den Busbetrieb in der hannoverschen Innenstadt bis Anfang 2023 komplett auf reinen Elektroantrieb umzustellen. „Die 48 (…) Elektrobusse sind ein wichtiger Baustein für klimafreundliche Mobilität in Hannover. Wir möchten schrittweise alle Busverkehre in der Region Hannover auf Elektro- und Wasserstoffantriebe umstellen“, sagte Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz gestern auf dem Betriebshof im Rahmen der Ankunft der ersten eCitaro. Die neuen zwölf Meter langen Solo-Elektrobusse werden in den nächsten Wochen und Monaten umfangreich getestet und Fahrerinnen und Fahrer sowie Werkstattpersonal auf das neue Elektrofahrzeug geschult. Ähnlich wie bei neuen Automodellen, die vor dem Verkaufsstart zu Testzwecken in Tarnkleidung unterwegs sind, sind auch die Busse in Hannover deshalb als Erlkönig getarnt. Voraussichtlich im zweiten Quartal 2020 werden die ersten vier eCitaro feierlich eingeweiht, bevor sie dann auf der Linie 100/200 zum Einsatz kommen. Auf dieser Strecke sind bereits drei Elektrobusse der Üstra unterwegs. Bis zur feierlichen in Dienststellung ab Februar werden die Fahrzeuge schon im Stadtgebiet zu sehen sein – als Erlkönige, oder besser eKönige! Optisch orientieren sie sich mit der Tarnfolie am Karosseriekleid des legendären Expo-Busses, der vor 20 Jahren zur Weltausstellung in Hannover angeschafft wurde. Einen Bus hatte der verantwortliche Designer James Irvine noch nie entworfen. Vielleicht war das genau richtig, denn so gab es einen neuen Blick auf die bis dato doch eher als rollende Kisten verschrienen Stand-Linienbusse. Für dieses Jahr erwartet die Üstra weitere elf Elektro-Solobusse sowie vier Elektro-Gelenkbusse, im nächsten Jahr sollen dann weitere 15 Solo- sowie 14 Elektro-Gelenkbusse geliefert werden. Parallel zur Beschaffung der Elektrobusse werden in den kommenden Jahren die Endpunkte der Innenstadtbuslinien jeweils mit der dafür notwendigen Ladeinfrastruktur ausgerüstet und die beiden Betriebshöfe Mittelfeld und Vahrenwald für die Ladungs- sowie Instandhaltungsprozesse der Elektrobusse umfangreich umgebaut. Möglich ist die Realisierung dieses Großprojekts durch die Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit 22,7 Millionen Euro. Eine ergänzende Förderung der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) in Höhe von 2,9 Mio. Euro unterstützt die Anschaffung der ersten 29 Elektrobusse. Über einen weiteren Antrag für die Komplementärförderung der übrigen 19 Elektrobusse hat das Land derzeit noch nicht entschieden, wie die Üstra mitteilt. Insgesamt belaufen sich die Investitionen für die Zukunftsoffensive Elektrobus auf etwa 49,1 Millionen Euro. (PM/Sr)

Sehen, fotografieren und posten – auch das ist Teil der Kampagne der Üstra. Foto: omnibus.news/Schrader

Teilen auf: