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Die Klebebande wurde vion Neoplan auf die IAA eingeladen. Foto: omnibus.news

Neoplan ließ kleben: Nach einem Skyliner und Cityliner steht jetzt in Hannover auf der IAA Nutzfahrzeuge der Tourliner. Das schönste rollende Kunstwerk möchte man sagen, nicht nur wegen der Farben! Mit viel Klebeband verwandelten die Berliner Tape Artists der Klebebande die Neoplan-Busse in eindrucksvolle Kunstwerk. Weitere gemeinsame Projekte sollen folgen, so die Aussage von Neoplan bei der Vorstellung des ersten Busses. Und siehe da, nach der Busworld und den hauseigenen BusDays gab es den Tourliner pünktlich zur IAA. Doch damit nicht genug: Neoplan hat die Klebebande nach Hannover eingeladen, um direkt auf der Messe einen Cityliner L zu bekleben! Man darf gespannt sein, wie das nächste kreative Projekt aussehen und wann es auf der Messe fertiggestellt sein wird! Hinter der Berliner Klebebande, die Hand oder besser das Klebeband an den Bus legt, verbergen sich Nikolaj Bultmann, Bodo Höbing und Bruno Kolberg. Die drei Kreativen gründeten eines der ersten deutschen Tape Art Kolletive. Der zunehmende Hype des Klebens öffnet den Berlinern immer mehr Türen, wer hätte gedacht, dass sich neben Galeristen auch Nutzfahrzeughersteller für ihre Arbeiten interessieren? Einen Bus zu gestalten sehen Kolja, Bruno und Bodo als eine Art des Forschens an, denn mit Klebeband zu arbeiten bedeute für sie “immer wieder Neues zu entdecken, neue Techniken zu entwickeln, in komplett andere Bereiche vorzudringen.” Die Klebebande arbeitet auf den verschiedensten Untergründungen, formen dreidimensionale Gebilde, gestalten ganzheitliche Raum- und Gebäudekonzepte, prägen Stadtbilder, installieren ausgearbeitete Wegeleitsysteme, haben das Tape Mapping entwickelt (eine Kombination aus Tape Art und Video Mapping) und führen Workshops durch.

Die Klebebande ist das Tape Art Kollektiv aus Nikolaj „NkoBu” Bultmann, Bodo Höbing , Bruno „BeezeBoe” Kolberg. Foto: Klebebande

Jetzt müsste man im Hause Neoplan nur noch auf die Idee kommen, eine limitierte Edition der rollenden Kunstwerke aufzulegen… Keine Angst: Klebeband ist unglaublich vielseitig einsetzbar, es ist geruchlos, ist leicht entfernbar und es können große Flächen in kürzester Zeit “bespielt werden”, wie die Künstler sagen. Tape Art ist für sie grenzenlos, und obwohl es in der Ausführung als eingeschränkt erscheint, fasziniert es gerade vor dem Hintergrund der Gradlinigkeit der Klebestreifen und deren Kontraste. So braucht es nicht viel: Einen Entwurf, viele Rollen Klebeband und Musik – binnen weniger Tage wird aus einem “normalen” Neoplan ein rollendes Kunstwerk. Stück für Stück bauten die Künstler ihr Bild auf der ungewöhnlichen Leinwand auf, erzeugen dreidimensionale Effekte durch die Verwendung verschieden starker Linien in Linienstärken von 5 mm bis 10 cm und der verschiedenen Farben. Normalerweise arbeitet die Klebebande mit Rastern zum Übertrag des Entwurfs auf ihre Leinwand. In diesem Fall konnte nur das Maß der Reifen, Fenster und Gummidichtungen als Orientierungshilfen dienen, um aus dem DIN A4 Entwurf einen kompletten Reisebus entstehen zu lassen. Die ersten Ansätze von Tape Art, Klebeband-Kunst, kamen in den 1990er Jahren in den USA auf. Doch erst in jüngerer Vergangenheit etabliert sich eine Szene, die sich intensiver mit den Möglichkeiten des Materials Klebeband beschäftigen, um auch dauerhafte Werke zu schaffen. Die drei Künstler der Berliner Klebebande arbeiten seit 2010 zusammen an der Rolle…

Der Tourliner der Klebebande ist der 3. Bus der “movingart”-Aktion. Foto: omnibus.news

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