Seite wählen

Mehr Einhorn geht nicht… Auch das rollende Einhorn von Bosign ist eine zeitlich begrenzte Erscheinung. Foto: Bosign

Pink + Glitzer, wenn es dann auch noch flauschig ist, ist das große Schreien angesagt! Wenn es um Einhörner geht, gibt es kein Halten mehr. Dem Einhorn-Trend kann derzeit niemand entkommen, selbst die Buswelt nicht. Einen Tier-Trend, der den Puls der Zeit trifft, gibt es immer. Während vor ein paar Jahren Eulen unsere Welt zierten, wurden diese nun eben durch Einhorn-Motive abgelöst. Selbstverständlich immer mit dabei: Regenbögen! Einen großen Anteil daran, dass Einhörner als pink-flauschiger Mädchentraum gelten, hat wohl vor allem eine kurze Szene aus der Animationskomödie „Ich – Einfach unverbesserlich“ von 2010. Der Ausschnitt, in dem die kleine Agnes unbedingt ein flauschiges Einhorn-Stofftier haben möchte, wurde weltweit unzählige Male geteilt und imitiert. Und jetzt, wow, dieser Gelenkbus ist ein echter Hingucker! Nicht nur wegen der Farben, auch das Motiv zieht die Blicke auf sich… Bosign Folientechnik aus Lübeck ist schon mehrfach mit kreativen Fahrzeugbeschriftungen oder besser Folierungen aufgefallen. Für Aufsehen oder eben den Hingucker sorgt jetzt wieder eine Folierung. Der Omnibus als mobile Werbefläche ist ideal, wie das Bosign-Team um Geschäftsführer Carsten Boock meint. Schon zur Zeiten seiner Lehre zum Maler und Lackerer begleitete ihn seine Leidenschaft für die Schriftenmalerei. Nach der Meisterschule gründete der kreative Kopf die Firma Bosign und spezialisierte sich dabei schnell auf kreative Fahrzeugbeschriftungen und Verkehrswerbung, also großflächige Werbebeschriftung für Busse und Bahnen. Wer Carsten Boock kennt, der weiß, dass er das „individuelle“ in seinen Werbebeschriftungen liebt und damit auch seine Kunden immer wieder aufs Neue begeistern kann. Anfang Mai wurde ein Teil eines Hamburger Linienbusses mit Einhorn-Motiv von Bosign foliert. Das erregte nicht nur in den sozialen Netzwerken sofort große Aufmerksamkeit, dem Einhorn-Hype sei Dank. Carsten Boock entschloss sich, für seine Heimatstadt Lübeck einen ganzen Einhorn-Bus auf die Räder zu stellen. Seit Ende Mai ist nun ein Gelenkbus im Einhorn-Design  im regulären Linienverkehr in der Hansestadt im Einsatz. Schon am ersten Tag sorgte der Linienbus des Lübecker Stadtverkehrs für Aufsehen, Menschenaufläufe und immer wieder der Wunsch, ein Selfie zu machen, halten bis heute an. Die Einhorn-Euphorie hat nun auch die Buswelt erobert, Einhörner sind überall. Es gibt viele Produkte, die mit einem Einhorn verziert sind, wie ein aufmerksamer Blick im Supermarkt verrät. Die Einhornisierung des Einzelhandels läuft derzeit in vollem Galopp. Und Lübeck fährt ganz vorne mit, mit dem Einhorn-Bus! „Der Einhorn-Hype lässt sich mit nichts vergleichen, was wir in den vergangenen Jahren erlebt haben“, sagt der Hamburger Trendforscher Peter Wippermann gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Seine Erklärung für den magischen Erfolg: „Einhörner symbolisieren für uns positive Werte wie Optimismus, Freundschaft und Treue, die in unserer heutigen Zeit immer schwerer zu finden sind“, so Wippermann. „In unserer rational geprägten Welt gibt es ein Vakuum fürs Magische. Und das füllen Einhörner aus. Sie geben uns Hoffnung, verzaubern uns.“ Auslöser für den Einhorn-Trend sind nach Einschätzungen von Wippermann vor allem Buch- und TV-Serien wie „Mia and Me“, Sternenschweif, My little Pony und Prinzessin Lillifee, aber auch Spielzeuge wie die Filly Pferdchen. Einhorn gut, alles gut? Das Ende des Einhornschweifs scheint auf jeden Fall noch lange nicht erreicht. Die Gefahr, sich mit der Einhornisierung zu vergaloppieren, ist für Trendforscher Peter Wippermann allerdings groß: „Je mehr Produkte es gibt, um so schneller erreicht man die Sättigung.“ Deshalb wird das rollende Einhorn in Lübeck nach drei Monate auch wieder aus dem Verkehr genommen.

Kecke Sprüche zieren den Einhorn-Bus. Foto: Bosign

Einhörner und kein Ende… Foto: Bosign

Teilen auf: