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ConnX macht aus einer Seilbahn an der Talstation ein autonomes Fahrzeug. Foto: Leitner

ConnX soll als Hybridlösung nicht nur in der Bergwelt für Zuspruch sorgen. Foto: Leitner

Ganz hypothetisch: Eine ConnX-Verbindung zwischen der Seilbahnstation “Kienbergpark” und der U-Bahn-Haltestelle “Kienberg (Gärten der Welt)”. Foto: Leitner

Bereits in den vergangenen Jahren entwickelten sich Seilbahnen zu einem fixen Bestandteil moderner urbaner Verkehrslösungen. Mit dem Prototyp von ConnX geht der Südtiroler Hersteller Leitner jetzt einen markanten Schritt weiter und sorgt mit einer einzigartigen „Hybrid-Lösung“ für noch nie dagewesene Flexibilität bei der Weiterentwicklung öffentlicher Verkehrsmittel.

Das neue, von Leitner entwickelte und patentierte System ConnX basiert auf einer Seilbahn, bei der die Kabine in der Station an ein autonomes Fahrzeug übergeben wird, das dann auf einer eigenen Trasse weiterfährt. Damit lassen sich einerseits mögliche topographische oder bauliche Hürden mit einer Seilbahn einfacher überwinden, andererseits ist die „Doppellösung“ auch für jene städtischen Bereiche eine attraktive Lösung, in denen eine durchgehende Seilbahnvariante aus unterschiedlichsten Gründen nicht realisiert werden kann.

ConnX soll nach Angaben des Herstellers auch wesentlich dazu beitragen, die Akzeptanz von Seilbahnen als öffentliche städtische Nahverkehrsmittel nochmals zu erhöhen und deren Anwendungsbereich signifikant zu erweitern. Der Name „ConnX“ – basierend auf dem englischen Wort „connect“ – schafft dank seiner Kürze einen hohen Wiedererkennungswert und bringt den größten Nutzen des Systems, die optimale Verbindung zwischen seilgeführtem und terrestrischem
System, zum Ausdruck, so der text in der entsprechenden Mitteilung von Leitner.

Martin Leitner, Vizepräsident der Unternehmensgruppe HTI und Vorstand für Vertrieb und Technik bei Leitner, erinnert an die Entstehungsgeschichte von ConnX. „Aus der täglichen Erfahrung der vergangenen Jahre beim Bau urbaner Seilbahnanlagen und der Auseinandersetzung mit den weltweit unterschiedlichen Gegebenheiten und Bedürfnissen haben wir unser Forschungs- und Entwicklungsteam mit der Aufgabe betraut, einen Schritt weiter zu denken. In diesem Prozess wurde nun ein Seilbahn-Mobilitätssystem geschaffen, das Einschränkungen in urbanen Räumen – wie zum Beispiel kurvige Strecken oder die Auswirkungen des visuellen Eingriffs durch schwebende Kabinen im historischen Stadtkern – verhindert und damit noch flexibler
einsetzbar ist. ConnX kann somit in Zukunft der entscheidende Baustein für den Ausbau höchst effektiver umweltfreundlicher Mobilität sein.”

Die Kombination aus Seilbahn und selbstfahrenden Fahrzeugen erlaubt trotz unterschiedlicher Verkehrsmittel die komfortable Fortbewegung ohne dabei umsteigen zu müssen. Zudem ermöglicht das fließend ineinandergreifende Zusammenspiel zwischen schwebenden Etappen in der Seilbahn und ebenerdigen Abschnitten die perfekte Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste städteplanerische Bedürfnisse.

So können auch bestehende infrastrukturelle Barrieren – wie etwa Gebäude oder Denkmäler umfahren werden. Auch der Wechsel zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln und die dadurch entstehende Intermodalität kann durch den Zusatzeffekt der dualen Lösung deutlich optimiert werden. So bietet sich ConnX nicht nur als „Missing Link“ zwischen verschiedenen Transportsystemen bzw. zwischen zwei Seilbahnen, sondern auch als „Last Mile Connection“ für Personen und Güter an.

Klaus Erharter, Technischer Direktor von Leitner, gibt Einblicke, wie es zu dieser Neuheit kam und welche Überlegungen für die Umsetzung schlussendlich ausschlaggebend waren: „Hinter der
Idee verbirgt sich das Konzept des intermodalen nachhaltigen Personentransports. Die Fahrgäste sollen ihr Wunschziel ohne Umsteigen von einem Verkehrsmittel zum anderen erreichen. Für Seilbahnen nicht zugängliche Bereiche im urbanen Kontext werden durch selbstfahrende Module erreicht, beispielsweise Bahnhöfe oder U-Bahn Stationen.“

Der Hersteller wirbt damit, dass das Konzept ConnX die wesentlichen Vorteile von Seilbahnen verstärke und in ökologischer, baulicher und finanzieller Hinsicht einen Mehrwert gegenüber den bestehenden Transportmitteln auf der Straße und der Schiene schaffe.

Neben der kurzen Bauzeit und geringen Investitions- sowie Betriebskosten bringe die Hybridlösung eine deutliche Reduktion von Lärmemissionen und schaffe zudem eine effiziente Einsatzmöglichkeit für E-Mobilität im öffentlichen Verkehr, so der Hersteller. (Leitner/PM/Sr)

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