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450 Kilometer elektrisch Bus fahren und dann binnen acht Minuten volltanken – Technik, die beeindruckt gab es auf der Hannover Messe zu sehen. Andrzej Zarajczyk (Aufsichtsratsvorsitzender Ursus), Premierministerin Beata Szydło, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ziehl-Abegg-Vorstandsvorsitzender Peter Fenkl. Im Hintergrund EU-Kommissar Günther Oettinger, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka auf der Hannover Messe. Foto: Ziehl-Abeeg

„Die halbe Milliarde Euro Umsatz wird am Mittwoch geschafft sein“, sagt Peter Fenkl, der Vorstandsvorsitzende von Ziehl-Abegg. Das Künzelsauer Industrieunternehmen entwickelt, baut und vertreibt weltweit Ventilatoren und Elektromotoren für Aufzüge, die Medizintechnik, Unterwasserroboter und Elektrobusse. Das Jahr 2017 wird als Rekordjahr in die Bücher von Ziehl-Abegg eingehen. Nach einem Umsatz von 484 Millionen Euro im Jahr 2016 wird bis Ende Dezember ein Jahresumsatz von rund 530 Millionen Euro erwartet. Dies entspricht einer zehnprozentigen Erhöhung. Getragen wird die positive Entwicklung quer über alle Kontinente hinweg von modernen energiesparenden Produkten, die in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt werden. So beispielsweise in modernen Windkraftanlagen oder großen Rechenzentren. Denn überall werden Ventilatoren zur Kühlung und Belüftung benötigt, die wenig Strom verbrauchen.

ZAwheel jetzt mit Zwillingsreifen: Der effiziente Antrieb für Elektrobusse von Ziehl-Abegg. Foto: Ziehl-Abegg

„Wir haben die Anregungen von Nahverkehrsunternehmen und Busunternehmern aufgenommen und in der neuen Version von ZAwheel umgesetzt“, sagt Peter Fenkl, der Vorstandsvorsitzende von Ziehl-Abegg. Auf der #Busworld Kortrijk wird die zweite Generation des elektrischen Radnabenantriebs für Stadtbusse vorgestellt. Die neue Generation des ZAwheel bringt viele neue Features mit sich. Ziehl-Abegg ist damit dem Wunsch der Busunternehmer nach einer Zwillingsbereifung nachgekommen. „Wir haben ZAwheel unter dem Aspekt des minimalen Energieverbrauchs entwickelt und uns daher klar für den Super-Single-Reifen entschieden“, erklärt Ralf Arnold, Geschäftsführer von Ziehl-Abegg Automotive. Denn beim Super-Single-Reifen ist der Wirkungsgrad besser, weil beim Abrollen nur zwei Reifenkanten gebrochen werden müssen – beim Zwillingsreifen sind es vier Reifenkanten. Doch viele Betreiber setzen im kompletten Fuhrpark traditionell auf Zwillingsbereifung, um nur eine Art von Reifen im Lager vorrätig halten zu müssen. „Daher bieten wir nun beide Arten der Bereifung an“, sagt Arnold. Ebenfalls verbessert hat Ziehl-Abegg die Leistung der Radnabenmotoren. So gibt es das ZAwheel-Antriebsmodul nun in zwei Leistungsstufen: einmal mit einem maximalen Drehmoment von 17.500 Nm und einmal mit 9.000 Nm. Bisher gab es nur eine einzige Leistungsstufe mit 12.000 Nm. „Damit können wir individueller auf die topografischen Anforderungen der Buslinienbetreiber eingehen – sei es in flachem Gebiet oder bergigen Regionen.“ Zudem ist es durch die Erhöhung des maximalen Drehmoments auf 17.500 Nm möglich, Gelenkbusse mit nur einer Antriebsachse zu motorisieren. Der extrem starke Antrieb ist sofort verfügbar, die schwächere Leistungsstufe wird in einem zweiten Schritt folgen. „Im Zuge des zweistufigen Motorenangebots haben wir auch eine komplett neue Radelektronik entwickelt“, unterstreicht Arnold. Auch bei der Steuerungstechnik hat Ziehl-Abegg einen Schritt in die Zukunft getan: Das Produktportfolio von Radnabenantrieb, Felge und Achse wurde ergänzt um das ZAwheel-Steuergerät. Auf Wunsch bietet das süddeutsche Unternehmen Herstellern und Betreibern die Antriebsachse mit der Steuerungstechnik aus einer Hand an. „Damit sind wir beim gesamten Antriebsstrang Komplettanbieter“, erklärt Arnold. Bei der jahrelangen Zusammenarbeit mit Busherstellern und Linienbetreiber wurde immer wieder beklagt, dass zu viele Komponentenhersteller im Antriebsstrang involviert sind. „Dies war der Anstoß, dass wir unser eigenes Steuergerät entwickelt haben“, erklärt Arnold. Natürlich gibt es wie bisher auch die Möglichkeit, nur das Achsantriebsmodul zu bestellen.

Doppelstöckige Sightseeing-Busse gehören zum Standardprogramm des spanischen Herstellers UNVI. Künftig sollen die Spezialfahrzeuge auch vollelektrisch gebaut werden. Dazu haben die Spanier eine Partnerschaft mit dem Motorenhersteller ZIEHL-ABEGG, dem Batterieexperten BMZ und dem Systemintegrator SAV Studio vereinbart. Foto: UNVI

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