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Die IRU hat die Mitgliedsländer zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie befragt. Foto: IRU, Cleanpng; Montage: omnibus.news

Die International Road Transport Union (IRU) mit Sitz in Genf ist der Weltdachverband der Straßentransportwirtschaft. Der Verband hat heute 180 Mitgliedsverbände in 73 Ländern und vertritt Mitglieder aus den Bereichen Straßengütertransport, Werkverkehr sowie Personentransport. Jetzt meldet die IRU, dass die weltweiten Verluste im Straßengüterverkehr im Jahr 2020 rund 550 Mrd. EUR betragen werden, was einem Rückgang von 18% zum Vorjahr entsprechen würde. Die Auswirkungen im Bereich des Personenverkehrs seien dreimal so groß: Allein in Europa werden die Verluste 80 Mrd. EUR übersteigen, was einem Rückgang von 57% entspricht. Die IRU-Untersuchungen zeigten, dass weltweit mehr als 3,5 Millionen Straßenverkehrsunternehmen in diesem Jahr aufgrund von Beförderungsbeschränkungen und des durch die Pandemie verursachten wirtschaftlichen Abschwungs mit beispiellosen finanziellen Verlusten konfrontiert sind. Weltweit erwarten Güterverkehrsunternehmen für 2020 einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 18%, besonders hart hätte es die Regionen des Nahen Ostens, Nordafrikas sowie Asiens getroffen. Unternehmen in Argentinien, China und Iran seien mit einem Rückgang von mehr als 30% konfrontiert worden. Europa liege mit -17% im weltweiten Schnitt, so die IRU. Die europäischen ÖPNV- und Reisebusunternehmen würden in diesem Jahr mit einem Verlust von 81 Mrd. EUR oder 57% ihres Jahresumsatzes rechnen, wie die IRU als Durchschnittswert ermittelt hat. Am stärksten betroffen seien der Bustourismus (-82%) und Fernlinen (-70%), gefolgt von Taxiunternehmen (-60%) und Stadtbussen (-42%). Unternehmen in Bulgarien, Spanien, Schweden und Großbritannien  wären mit einem Rückgang von mehr als 70% konfrontiert. Übereinstimmend würden Güter- als auch Personenbeförderungsunternehmen berichten, dass in Spitzenzeiten mehr Beschränkungen eingeführt wurden als Erleichterungsmaßnahmen, was sich weiter negativ auf die Branche auswirkte. “Straßenverkehrsdienste sind für Volkswirtschaften und Gemeinden überall von grundlegender Bedeutung”, sagte IRU-Generalsekretär Umberto de Pretto. „Diese neuen Erkenntnisse sind alarmierend.“ Die IRU hat einen 10-Punkte-Sanierungsplan mit finanziellen und nichtfinanziellen Maßnahmen für Regierungen und Banken veröffentlicht, um die in ihrer Existenz gefährdeten Unternehmen zu unterstützen, den Personen- und Güterverkehr zu erleichtern und die globale Erholung voranzutreiben. Es sei aber nur sehr wenig und in einigen Fällen gar nichts passiert. “Wir haben gesehen, dass viele Regierungen ihre Vorschriften angepasst und Unterstützungspakete angekündigt haben, aber die Details für die betroffenen Unternehmen sind im Allgemeinen vage”, sagte Umberto de Pretto. „Unsere Untersuchung zeigt, dass unmittelbare Maßnahmen für die Branche erforderlich sind, die dem Ausmaß der aktuellen Situation entsprechen. Auch auf dem Höhepunkt der Krise blieb der Straßenverkehr flexibel, betriebsbereit und spielte weiterhin seine einzigartige Rolle. Jetzt sind die weltweiten Wiederherstellungsbemühungen ohne wirkungsvolle Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung der Straßenverkehrsunternehmen gefährdet“, so Umberto de Pretto.

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