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Autocars Anciens de France mit Sitz im elsäsischen Wissembourg erhält als Dauerleihe einen Ludewig Anderthalbdecker. Foto: Eschenlauer

Autocars Anciens de France mit Sitz im elsäsischen Wissembourg meldet einen Neuzugang, der dem Verein als Dauerleihgabe von der Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte Wuppertal überbracht wurde: Ein Ludewig Anderthalbdecker! Der Wagen 126 der Elektrizitätswerke Minden Ravensberg (EMR) ist zusammen mit dem baugleichen Fahrzeug 127 im Jahr 1974 bei den Gebrüdern Ludewig in Essen für die EMR aufgelegt worden. Es sind mit Sicherheit die letztgebauten Anderthalbdecker mit der klassischen Front und Original Büssing Maschinen, wie die Elsässer voller Stolz vermelden. Der Oldtimer scheint ein Unikat zu sein, denn über den Verbleib des baugleichen Schwesterfahrzeugs ist leider nichts bekannt, wie Jean Louis Eschenlauer, 1. Vorsitzende von Autocars Anciens de France, gegenüber omnibus.news erklärt. Zur Historie des Neuzugangs ist bekannt, dass der Bus zusammen mit anderen  Anderthalbdecker bei der EMR noch bis in die 90er Jahre im Schülerverkehr eingesetzt wurde. Der jetzt als Lehgabe im Elsass angekommene Bus-Oldtimer gelangte im Jahr 2003 nach Wuppertal. Seinerzeit sollte mit einer großzügigen Landesförderung die Aufarbeitung für touristische Verkehre im Bergischen Land umgesetzt werden. Für diese Arbeiten konnte die damals noch existierende Firma Ludewig gewonnen werden. Durch einen Wechsel der Landesregierung von Nordrhein Westfalen wurden jedoch die Fördergelder gestrichen. Somit stand das Fahrzeug unrestauriert – aber mit originaler Inneneinrichtung und Schaffnerplatz – in Wuppertal. Diese Art von Karrosserie (Anderthalbdecker) war in Deutschland gängig, um grössere Personenzahlen zu transportieren – bis zur Erfindung des Omnibus-Gelenkzuges. In Frankreich wurden diese Fahrzeuge nie zugelassen, wegen des Mangels an Mindesthöhe im Ober- und Unterdeck, berichtet Jean Louis Eschenlauer. Die Überführung ins Elsass wurde vom Omnibusunternehmen Lay Reisen, selbst Mitglied des Vereins Autocars Anciens de France, ermöglicht- kostenlos, was Jean Louis Eschenlauer betont und in diesem Zusammenhang natürlich ein Dankeschön verdient! Autocars Anciens de France hat mittlerweile über 130 Oldtimer-Omnibusse – überwiegend französische und deutsche Fabrikate – zusammengetragen. Jean Louis Eschenlauer ist stolz: “Es handelt sich dabei um die größte Oldtimerbussammlung der Welt.” Bestaunen könne man die Fahrzeuge im dafür geplanten Museum, das im Frühjahr 2021 eröffnen werden soll. (AAF/PM/Eschenlauer/Schreiber)

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