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Angekündigt wurde der eCitaro K vor knapp zwei Jahren auf den eMobility Days von Mercedes-Benz für das Jahr 2024, nun ist er da! Foto: Baldauf/SB-Medien

Angekündigt wurde der eCitaro K vor knapp zwei Jahren auf den eMobility Days von Mercedes-Benz für das Jahr 2024, nun ist er da! Till Oberwörder, der Daimlers Bussparte unter dem Dach von Daimler Truck verantwortet, sprach 2022 davon, dass Daimler eine Innovationsoffensive für Elektromobilität starte.

Gesagt getan: Daimler Buses hatte seinerzeit das in der Firmengeschichte bisher größte Entwicklungsbudget, was hinter vorgehaltener Hand mit einer Größenordnung von 400 bis 600 Mio. Euro genannt wurde, in den Elektrobusableger der Citaro-Baureihe gesteckt.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, nicht nur unterschiedliche Gefäßgrößen mit batterieelektrischem Antrieb, sondern auch unterschiedliche Ladearten und Betriebsphilosophien können mit dem eCitaro bedient werden. Nun folgt dem 12m und 18m eCitaro noch ein 10m kurzer batterieelektrischer Bus mit Stern.

Nicht nur mit Blick auf das Produktportfolio, sondern auch auf eigenen Anspruch, immer die Nummer 1 zu sein, ein Muss. Aktuell hat der Wettbewerber aus München schon ein komplettes BEV-Bus-Angebot von 10 bis 18m auf der Straße, ein E-Midi gehört dazu.

Nun legt Mercedes-Benz in Kürze nach: Der eCitaro K wurde am Wochenende in Rovaniemi in Nordfinnland gesichtet. Daimler Buses ist aktuell mit überarbeiteten und neuen Omnibussen zum so genannten Winter Testing am Polarkreis unterwegs. Dort wird auf meterdick zugefrorenen Seen in der Einsamkeit Lapplands getestet, wie bei bis zu 40 Grad Minus beispielsweise das Anspringen des Motors binnen weniger Sekunden funktioniert.

Aber auch einfache Sachen wie das Funktionieren von Wischerblättern, Abdichtungen und Schließverhalten der Hecklappe beispielsweise – es gibt nichts, was die Ingenieure hier nicht testen. Was sonst nur durch Simulation erzeugt werden kann, wird nun in der Realität erlebt.

Und mitunter dürfen auch geladene Omnibus-Kunden der Hersteller im wahrsten Sinne erfahren, dass doppelte Geschwindigkeit den Bremsweg nicht nur verdoppelt, sondern ihn vervierfacht! Und beim Notbremsen und Ausweichen eines Hindernisses gilt: Nur ganz wenig steuern und das Ausweichen gelingt.

Hier haben die Omnibus-Hersteller auf technischer Seite ganze Arbeit geleistet, die tägliche Arbeit der Entwickler und das stete Ringen um Verbesserungen im Detailbereich macht Sinn. Nicht gern gesehen, aber geduldet sind Erlkönig-Fotografen, die das Treiben der Fahrzeughersteller bei ihrer Wintererprobung festhalten.

Denn nicht immer sind es nur bekannte Fahrzeuge bzw. Baureihen oder Omnibusse mit neuen Komponenten an Bord. Zwischen den Testflotten versteckt sich mitunter auch etwas Neues. Und bis ein neuer Omnibus das Licht der Nutzfahrzeugwelt erblicken wird, vergeht nach der ersten Sichtung hier am Polarkreis immer noch Zeit.

Irgendwo in der fast menschenleeren Wildnis am Polarkreis trifft man sich, Arvidsjaur, Arjeplog oder Rovaniemi sind beliebte Orte zum Testen und für Erlkönigjäger zurzeit so etwas wie die zweite Heimat. Auf den zugefrorenen Seen fahren bis zum Frühjahr viele noch Fahrzeuge jeglicher Art über das Eis.

Überwiegend Pkw, ja, aber auch Omnibusse müssen getestet werden. Wie das Foto von Stefan Baldauf zeigt, ist die Jagdsaison eröffnet. Neben dem eCitaro K hat Mercedes-Benz am Wochenende einen weiteren Omnibus hoch im Norden für das Testen vorbereitet. Mehr dazu in den nächsten Tagen… (Baldauf/DaimlerBuses/SBMedien/omnibus.news/Sr)

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