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Der EZ10 von EasyMile aus Frankreich. Foto: EasyMile

Nach mehrmonatiger Verspätung startet in Brandenburg der erste autonom fahrende Shuttle auf öffentlichen Straßen. Das Verkehrsministerium in Potsdam teilt mit, dass der französische EZ10 von Easymile in Wusterhausen/Dosse bei der Ostprignitz-Ruppiner Personenverkehrsgesellschaft (OPR) fahren wird, um den automatisierten Verkehr in ländlichen Regionen zu untersuchen. “In einer ersten Stufe verknüpfen wir den Stadtkern mit dem Bahnhof und einem Supermarkt, in der zweiten binden wir eine Stadtrandsiedlung an”, schildert REG-Projektleiterin Nicola Krettek. Das rund zwei Millionen Euro teure Forschungsvorhaben wird vom Bundesverkehrsministerium mit 1,54 Millionen Euro gefördert, den Rest steuern die regionalen Projektpartner im Landkreis bei. Neben der OPR sind die Regionalentwicklungsgesellschaft Nordbrandenburg (REG) sowie die Technischen Universitäten Berlin und Dresden beteiligt. Wie bei anderen autonomen Shuttle auch wird die OPR nicht auf einen Begleiter verzichten können. “Bei einem Hindernis auf der Strecke, wie einem falsch geparkten Auto, stoppen Sensoren die Fahrt. Die Begleitperson lenkt den Bus dann um das Hindernis herum”, erläutert Krettek. Bei einer Befragung von rund 700 Einwohnern der Gemeinde durch eine Forschergruppe der TU Dresden nannten 75 Prozent den Test sinnvoll. “Nur jeder Zehnte hatte dazu eine negative Meinung”, sagt der Verkehrspsychologe Pascal Friebel, der die Umfrage mit einem Team durchführte. “Vor allem ältere Menschen erwarten, dass sich ihre Mobilität dadurch verbessert.” Ursprünglich sollte der Versuch schon im Herbst 2018 starten, doch die beschaffung hat sich hingezogen. Mit welcher Geschwindigkeit der Roboterbus in Wusterhausen/Dosse fährt, ist noch offen. “Über das genaue Tempo beraten wir noch mit EasyMile”, verrät Krettek. Das Prüfunternehmen Dekra habe abhängig von den jeweiligen Fahrsituation 25 Stundenkilometer erlaubt.

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