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Laurin Hahn, CEO und Mitbegründer von Sono Motors, informierte auf der CES 2021 über die Zusammenarbeit mit EasyMile. Foto: Sono Motors

Easymile verzichtet auf Begleitpersonal und hat den EZ10 technisch aufgerüstet, jetzt kommt eine zusätzliche Energiequelle hinzu. Foto: Easymile

Auch ein Bus lässt sich mit pfiffigen Idee von Sono Motors bestücken, um zusätzliche Energie zu generieren. Foto: Sono Motors

Die Welt der autonomen Shuttle ist in Bewegung: EasyMile und Sono Motors haben jetzt die Zusammenarbeit angekündigt. Beide Unternehmen wollen im Rahmen der Entwicklung eines fahrerlosen, solarbetriebenen Shuttle-Prototyps – basierend auf EasyMile’s EZ10 – miteinander kooperieren, wie Laurin Hahn, CEO und Mitbegründer von Sono Motors, auf der CES 2021 enthüllte. Die CES in Las Vegas gilt als Trendsetter und Premierenplattform, in den vergangenen Jahren haben sich vermehrt auch Auto-Hersteller und -Zulieferer dort präsentiert. Der Grund ist klar, IT-Technik hat Einzug in die Fahrzeuge gehalten, das autonome Fahren braucht viele der technischen Innovationen, die in Las vegas vorgestellt wurden und werden. In diesem Jahr wurde die virtuelle „Keynote Speech“ sogar vonder GM-Chefin May Barra. Die Automobilbranche hat die CES für sich entdeckt. Viel Neues aus dem Bereich der Elektrotechnik, dazu Künstliche Intelligenz und eine Keynote, die für die, die seit Jahren auf der CES ausstellen, eigentlich inhaltlich nicht so viel Neues aussagte. Mary Barra versuchte bedrängend deutlich zu machen, das man nun am Wendepunkt zur elektrischen Zukunft stehe. Passende Fahrzeuge aus dem Konzern hatte sie auch für ihren Vortrag: Ob der Elektro-SUV namens Cadillac Lyriq oder der GMC Hummer EV, sogar ein Lieferwagen von GM, der Bright Drop EV 600, zeige die spannende die Zukunft, die nur noch von einer vollautonomen Drohne der Marke Caddilac, die mit bis zu 90 km/h eine Person zielsicher durch die Lüfte befördert, überboten wurde. Die CES ist auch eine Messe der Zulieferer und Entwicklungsdienstleister. Dazu gehört auch ZF: Ein neues Produkt namens Data Venture Accelerator soll dazu dienen, das durch Sensoren generierte, wachsende Datenvolumen im Automobil zu sammeln und zu nutzen, um Mobilität sicherer und bequemer zu machen – und um Autoherstellern Erlösmodelle zu erschließen, die sich über das gesamte Fahrzeugleben erstrecken. Laurin Hahn deutlich, dass man gut kombiniert gedacht schon einen Schritt weiter ist:  Mit der patentierten Solartechnologie von Sono Motors, die auf das autonome Shuttle EZ10 aufgebracht werden soll, testen die beiden Unternehmen ein neues Energiekonzept für elektrische und fahrerlose Shuttles. Sono Motors, der Münchner Anbieter für Solarmobilität, plant in diesem Vorhaben nach eigenen Angaben die Übertragung seiner flexiblen Solarmodule auf eine Vielzahl von Plattformen, ganz konkret werde es in Kooperation mit Easy Mile und dem fahrerlosen Shuttle EZ10. Dies könnte eine neue Art von energieeffizienter Mobilität ermöglichen, die der immer noch schwachen Verbreitung von Ladestationen für E-Fahrzeuge entgegenwirken könnte, wie es seitens Sono Motors in diesem Zusammenhang hieß. Sono Motors teilte in diesem Zusammenhang mit, seine patentierte Solartechnologie auch an andere Unternehmen lizenzieren zu wollen. Für seine Solartechnologie integriert Sono Motors Solarzellen in flexibles Polymer anstelle von Glas, um sie auf der Oberfläche eines beliebigen Fahrzeugs anzubringen und ermöglicht damit eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Die revolutionäre Verarbeitung der Solarzellen mache sie leichter, robuster, günstiger und effizienter als jede andere derzeit verfügbare Fahrzeug-Solartechnologie, so das Unternehmen. Aufgrund der großen Auflagefläche bei Bussen und Lastkraftwagen eignen sich diese Fahrzeugtypen besonders zur Ausstattung mit den flexiblen polymerbasierten Solar Panels. Das elektrische Shuttle EZ10, das bereits in mehr als 30 Ländern weltweit eingesetzt wurde, fährt serienmäßig mit einer Akkuladung bis zu 16 Stunden lang und muss etwa 6 Stunden an eine Ladestation angeschlossen sein, damit es vollständig aufgeladen werden kann. Dies könnte mit der neuen Solartechnologie drastisch verkürzt werden, wie Sono Motors und Easy Mile erklären. Die Solarzellen wandeln Sonnenlicht in Energie um, die in der Fahrzeugbatterie gespeichert wird. Da es diese Ladetechnik unabhängig davon funktioniert, ob ein Fahrzeug fährt oder geparkt ist, könnte die Reichweite des Elektrofahrzeugs schon während des Fahrens erheblich erhöht werden. Dies könnte dem fahrerlosen Shuttle noch mehr Autonomie verleihen, da es bei Einsätzen weniger abhängig von der verfügbaren Ladeinfrastruktur wäre. Die wäre eine große Kostenersparnis für private Standorte wie z.B. Business Parks oder Universitäten und ein großer Vorteil für die vielen Gemeinden, die das Shuttle als Erweiterung des öffentlichen Verkehrsnetzes nutzen. Die Solar- bzw. Photovoltaik-Module ersetzen jedoch keine herkömmlichen Lademethoden. Sie können stattdessen die Anzahl der Ladeintervalle reduzieren. Diese zusätzliche, solar basierte Energiegewinnung ebnet den Weg für einen einfachen und kostengünstigen Zugang zu Elektromobilität. Das Unternehmen aus München kennt sich in der Solartechnik aus: Auf der CES war die Mitteilung, mit Easy Mile zu kooperieren, eigentlich nur einer Randbemerkung, denn der hauseigene Sion stand in Las Vegas im Mittelpunkt: Motorhaube, Kotflügel, Seiten, Dach und Heck des Elektrofahrzeugs tragen Solarzellen. Das macht den Sion zum ersten SEV (Solar Electric Vehicle), dessen Batterie sich auch durch die Sonne aufladen lässt. Sono Motors hat dafür den konventionellen Lackierprozess ergänzt und Solartechnologie integriert. (CES/EasyMile/SonoMotors/PM/Sr)

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