Volkswagen hat in Brasilien die ersten 100 Elektrobusse auf der modularen e-Volksbus-Bodengruppe mit einen Aufbau der Millenium-Baureihe von Companhia Americana Industrial de Ônibus (CAIO) ausgeliefert. Foto: VWTB
2018 zeigte Volkswagen in Hannover auf der IAA Transportation, was man sich für Südamerika unter einem lokal emissionsfreien Stadtbus vorstellt. Damals steuert Marcopolo die Karosserie bei. Foto: Schreiber
Die patentierte, flexible Architektur des batterieelektrischen Fahrgestells (mit drei Hauptmodulen (vorne, mitte, hinten)) erlaubt eine Vielzahl von Aufbauten – von 9-Meter-Mikrobussen bis hin zu 23-Meter-Gelenkbussen. Zum Start setzt VWTB auf eine Karosserie von CAIO. Foto: VWTB
Volkswagen hatte auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018 den Volksbus e-Flex als Konzeptfahrzeug seiner brasilianischen Marke Volkswagen Caminhões e Ônibus vorgestellt. Im sprichwörtlichen Rampenlicht stand zweifelsohne die flexible Architektur (der Name-Flex ist Programm), die die Elektrifizierung aller Fahrzeuge der Marke als BEV, PHEV, HEV oder REEV ermöglichen solle. Als Baukastenmodul sollte damit der Grundstein für die Elektrifizierung künftiger Verteiler-Lkw und Stadtbusse der Marken von Volkswagen Truck & Bus (VWTB) gelegt werden. Der Aufbau stammte damals von Marcopolo.
Und noch mehr: Volkswagen hat mit der patentierten, flexiblen Architektur ein Fahrgestell in drei Hauptmodulen (vorne, mitte, hinten) im Angebot, das eine Vielzahl von Aufbauten möglich macht, von 9-Meter-Mikrobussen bis hin zu 23-Meter-Gelenkbussen. Und Südamerika ist bekanntlich ein Markt der Karosserieaufbauer, die modularen Chassis-Lösung und ist so konzipiert, dass sie mit verschiedenen Karosserieaufbauten kompatibel ist. Jetzt im Jahr 2025 ist aus dem Konzeptfahrzeug ein serienreifes Produkt geworden, die Markteinführung startet in São Paulo.
Die erste Auflage des e-Volksbus 22L umfasst insgesamt 100 Fahrzeuge. Das Transportunternehmen Transpass erhielt die ersten 50 Elektrobusse. Die restlichen 50 Stromer werden ab Januar 2026 anderen öffentlichen Verkehrsunternehmen zur Verfügung gestellt. Der e-Volksbus 22L wird in Kürze auch in anderen brasilianischen Städten, darunter Resende, dem Standort des Montagewerks, verfügbar sein. Seit einem halben Jahr wurde der e-Volksbus 22L in São Paulo unter realen Betriebsbedingungen erprobt und habe damit die Effizienz und Zuverlässigkeit der Produkte von VW Truck & Bus (VWTB) bewiesen, wie der Hersteller in der Mitteilung an die Presse schreibt.
In Resende wird vom Verkehrsunternehmen Viação Princesinha do Vale mit dem e-Volksbus 22L jetzt auch ein erster Elektrobus betrieben. Um die optimale Leistung und Langlebigkeit der neuen Busse zu gewährleisten, wurde ein umfassendes technisches Supportprogramm implementiert. Die Mitarbeiter von VWTB haben den Kunden direkte Einweisungen und Strategien für den Betrieb der Busse sowie Wartungsarbeiten angeboten, die in den Werkstätten der Unternehmen durchgeführt werden können. Der Kundendienst wird im Rahmen der Markenstrategie einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen.
Das Händlernetz von VWTB ist für den Betrieb dieser Fahrzeuge gerüstet und gewährleistet eine ständige Verfügbarkeit von Ersatzteilen, um maximale Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Die Serviceleistungen werden individuell auf die Bedürfnisse des Betriebs zugeschnitten. Ziel dieser Strategien ist maximale Verfügbarkeit. Seit der Testphase habe man sich aktiv eingebracht und enge Kundenbeziehungen gepflegt, so VWTB. Neben Schulungen lieferte das VWTB-Team Telemetriedaten und überwachte die Strukturierung der Busladepläne, um die Fahrzeugnutzung zu optimieren.
Der jetzt ausgelieferte e-Volksbus 22L bietet Platz für bis zu 82 Fahrgäste und kann Stadtbusaufbauten mit einer Länge von bis zu 13,2 Metern aufnehmen. Das Modell bietet nach VWTB aktuell eine Reichweite von 250 km und wird von zwölf Akkupacks angetrieben. Besonders hervorzuheben ist das Niedrigeinstiegskonzept des Fahrzeugs, das die Barrierefreiheit verbessere, so der Hersteller. Dazu gehört ein niedriger Boden im mittleren und vorderen Bereich des Busses, der in Kombination mit dem Absenk-, Hebe- und Hockesystem das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste erleichtert und beschleunigt. Angaben zum Preis machte VWTB nicht. (VWTB/PM/Sr)