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Mit dem neuen E-Überlandbus hat Volvo Buses auch die E-Stadtbusse erneuert. Foto: Volvo Buses

Volvo Buses hat im Frühajhr einen E-Überlandbus vorgestellt, ab 2025 geht er bei MCV in die Serienfertigung. Foto: Maasing

Der Fahrerplatz samt Armaturenbrett wurde neu gestaltet. Foto: Massing

Zum Start setzt Volvo Buses bei den Batterien auf Module mit vier oder sechs Lithium-Ionen-Paketen mit einer Gesamtkapazität von bis zu 540 kWh. Größere Batteriekapazitäten sollen zeitnah folgen. Foto: Massing

Das Konzeptfahrzeug des im Frühjahr 2024 gezeigten 8900 Electric war ein 14,9m langer Dreiachser. Foto: Maasing

Auch Volvo Buses will vom wachsenden Markt der E-Überlandbusse profitieren. Die Schweden bauen die Fahrgestelle für den Volvo 7900 Elektrobus als Solo- und Gelenkfahrzeug und den Volvo 8900 Electric im firmeneigenen Werk in Borås, Schweden. Für die Aufbauten setzt Volvo Buses auf den Partner MCV in Ägypten. Fern der schwedischen Heimat entstehen im ägyptischen Salheya die Aufbauten. Auf einer Fläche von rund 300.000 m2 (die Hälfte davon überdacht), entstehen jährlich bis zu 10.000 Fahrzeuge. Dazu gehören auch Omnibusse für alle Einsatzzwecke, sowie die Aufbauten für die Elektrobusse von Volvo Buses. Das Werk weist eine hohe Flexibilität in der Produktion auf, dabei kommt eine SAP-basierte Just-in-time-Steuerung zum Einsatz, die den Arbeitern mittels Tabletts am jeweiligen Arbeitsplatz die nächsten Produktionsschritte anzeigt. Für die Schweden baut MCV aktuell eine komplett neue Produktionsstätte für Elektrobusse.

Die Produktion des Volvo 7900 Electric (Solo- und Gelenk) sowie des Überlandbusses 8900 Electric wird Anfang bzw. Mitte 2025 beginnen, wie Volvo Buses jetzt mitteilt. Mit dem komplett neuen E-Überlandbus und aufgerüsteten Fahrzeugen der 7900 Electric-Baureihe – zusammen mit den Plattformen Volvo BZL und Volvo BZR – will Volvo Buses nun nachhaltige Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt, zwischen Städten und im Nahverkehr anbieten. Der neue Volvo 8900 Electric, der auf der globalen Volvo BZR-Plattform basiert, ist ein Low-Entry-Bus für den Stadt-, Überland- und Nahverkehr. Er ist sowohl als zwei- als auch als dreiachsige Version erhältlich und kann bis zu 110 Passagiere befördern. Je nach Bedarf kann er mit einem oder zwei Elektromotoren ausgestattet werden, was ihm eine Leistung von 200 bis zu 400 kW verleiht.

Durch ein modulares Energiespeichersystem verfügt er über eine Batteriekapazität von bis zu 540 kWh. Die Batteriepacks wiegen je 535 Kilogramm. Der kürzere 8900er kann vier oder fünf Packs aufnehmen, kommt also auf 360 oder 450 kWh. Der längere Überlandbus ist für vier bis sechs Packs konzipiert, was neben 360 und 450 auch die Maximalkapazität von 540 kWh erlaubt. „Die Routen im Nah- und Fernverkehr sind sehr unterschiedlich. Mit dem neuen Volvo 8900 Electric haben wir eine flexible und zuverlässige Lösung, die für die unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse unserer Kunden optimiert und angepasst werden kann“, sagt Thomas Nylund, Head of Volvo Buses Europe. Parallel zur Markteinführung des neuen E-Überlandbusses wurden der E-Solo- und E-Gelenkbus der 7900er-Serie aufgerüstet, wie Volvo Buses in diesem Zusammenhang mitteilt. Sowohl die 7900er-Elektrobusse als auch der Volvo 8900 Electric verfügen über mehrere neue Funktionen zur Verbesserung des Fahrerkomforts und der Sicherheit.

So verfügt beispielsweise die Umgebung des Fahrers über ein völlig neues Design und ein dynamisches Kombiinstrument mit leicht ablesbaren und logisch angeordneten Bedienelementen, die dem Fahrer helfen, konzentriert und frei von Ablenkungen zu bleiben. Mit an Bord sind die neuesten aktiven Sicherheitssysteme von Volvo, wobei der Schwerpunkt auf den ungeschützten Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Radfahrern liegt. In vielen Fällen übertreffen die Sicherheitssysteme die in den EU-Verordnungen festgelegten Standards sowie viele der anderen gesetzlichen Anforderungen, die im Rest der Welt zu finden sind, wie es seitens Volvo Buses heißt.

Der für 2025 angekündigte E-Überlandbus 8900 Electric wird in zwei Längen auf den Markt kommen: In zweiachsiger Ausführung mit 12,3 Metern Gesamtlänge bietet er Platz für 88 Passagiere, davon 43 sitzend. Als Dreiachser mit 14,9 Meter Länge kann er bis zu 110 Personen befördern, 57 davon sitzend. Das zulässige Gesamtgewicht beläuft sich beim kürzeren 8900er auf 20,6 Tonnen, bei dem längeren Exemplar auf 27 Tonnen. Die Breite und Höhe sind bei beiden Varianten mit 2,55 und 3,6 Meter identisch. Der Radstand unterscheidet sich um 90 Zentimeter, beim Dreiachser sind es sieben Meter. „Wir sind fest entschlossen, unsere Angebote zu erweitern, um die wachsende Nachfrage nach Elektromobilitätslösungen zu befriedigen. Daher ist es nur logisch, dass wir unser Angebot an Elektromobilität um Lösungen für den Intercity-, Transit- und Pendlerbetrieb erweitern“, sagt Anna Westerberg, Präsidentin von Volvo Buses, im Frühjahr dieses Jahres.

Volvo Buses nutzt für die BZR Electric dieselben Batterien wie für die E-Lkw-Generation: Die 90-kWh-Packs mit NCA-Zellen stammen von Samsung SDI. Laut Anna Westerberg handelt es sich bei der BZR Electric um die erste „gemeinsame E-Mobilitätsplattform der Volvo Gruppe, die durch die gemeinsame Nutzung von Erfahrungen, Kompetenzen und Komponenten innerhalb der Gruppe“ entstanden sei. Dies bedeute, dass wichtige Komponenten und Subsysteme in großen Stückzahlen hergestellt werden, was einen Vorteil bei der gemeinsamen Nutzung von Ersatzteilen und der Logistik darstelle, wie Anna Westerberg bei der Vorstellung der Konzeptversion des E-Überlandbusses mit BZR-Fahrgestell und Volvo-Karosserie sagte. (VolvoBuses/PM/Sr)

 

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