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ÖBB Postbus hat unterschiedliche Elektrobusse auf unterschiedlichen Einsatzlinien in Stadt und Land getestet, hier im Bild Heuliez GX 137 E von Iveco Bus bei Testfahrten in Kitzbühel. Foto: ÖBB Postbus

ÖBB Postbus in Österreich setzt nach eigenen Angaben bereits seit einigen Jahren vermehrt auf alternative Antriebstechnologien. Nun wurde dem größten Busunternehmen Österreichs beim Vergabeverfahren „Linienverkehr E-Bus Schweinbarther Kreuz“ des Verkehrsverbundes Ost-Region (VOR) der Zuschlag für die Abwicklung des Linienverkehrs mit Elektrobussen für zumindest acht Jahre erteilt. Der Betrieb von 1,3 Mio. Angebotskilometern startet im Sommer 2022 mit elf E-Bussen und 27 Postbus-LenkerInnen, wie die Busfahrer in Österreich heißen. „Die E-Bus-Ausschreibung im südlichen Weinviertel ist eine Premiere für uns im Land Niederösterreich. Wir starten damit in eine neue Ära des Öffentlichen Verkehrs auf unseren Straßen. Die Bedeutung wird bewusst, wenn man weiß, dass 40 Prozent des Öffi-Angebots in NÖ auf den Busstrecken erfolgt. Das Land Niederösterreich finanziert dieses Projekt und kann damit über die Region hinaus seine Themenführerschaft in Puncto umweltfreundlicher und klimafreundlicher Verkehr ausbauen“, so Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko. “Postbus ist stolz darauf, Innovationstreiber am Österreichischen Busmarkt zu sein und kann bei E-Bussen bereits auf einige Jahre Erfahrung zurückgreifen. Darum freut es uns ganz besonders, gemeinsam mit dem VOR das erste Projekt in Niederösterreich für ein gänzlich mit E-Bussen betriebenes Regionalbussystem zu realisieren und umzusetzen“, freut sich ÖBB-Postbus Vorständin Silvia Kaupa-Götzl.“ Und weiter: „Damit schlagen VOR und ÖBB Postbus gemeinsam den Weg in Richtung Umsetzung der Clean Vehicle Directive ein und leisten Pionierarbeit beim Einsatz von emissionsfreien Antriebstechnologien.” Vor über einem Jahr wurde im nördlichen Niederösterreich im Bezirk Gänserndorf rund um Groß-Schweinbarth im Weinviertel die Regionalbahn eingestellt. Der für das Schweinbarther Kreuz bestellte Linienbusverkehr gewährleistet eine insgesamt wesentlich bessere regionale Erschließung der Region und wurde nun neu ausgeschrieben. Voraussetzung: Den Linienverkehr nicht wie bisher mit Dieselbussen, sondern mit batteriebetriebenen und damit vor Ort emissionsfreien Elektrobussen abzuwickeln. Für die Vergabe der Verkehre wurden verschiedene Kriterien zur Entscheidung herangezogen. Die Österreichische Postbus AG ging als Bestbieter hervor, überzeugte durch Qualität und Know-How und übernimmt ab Sommer 2022 den Betrieb für zwei Linien. „Alternative Antriebsformen sind in Zeiten des Klimawandels und im Sinne einer nachhaltigen und ökologisch vertretbaren Mobilität wichtiger denn je. Der Einsatz etwa von Elektro- oder Wasserstoffantrieb wird künftig bei Neuausschreibungen wichtiger Bestandteil der Leistung sein – sowohl für den Stadtbusverkehr als auch für den Betrieb von Regionalbuslinien. Wir freuen uns das Projekt gemeinsam mit einem erfahrenen Partner auf dem Sektor alternativer Antriebe, wie es Postbus ist, umsetzen zu dürfen“, so VOR-Geschäftsführerin Karin Zipperer. Batteriebetriebene E-Busse stellen eine gute Alternative zu herkömmlichen Dieselbussen dar. Allein beim vorliegenden Projekt können durch den Einsatz von E-Bussen statt Dieselbussen jährlich rund 95 Tonnen CO2 eingespart werden. Der E-Antrieb ist nicht nur frei von Schadstoffen wie Feinstaub, Stickoxiden oder Schwefeldioxiden, er ist auch deutlich leiser. Das bedeutet neben einer klimaschonenden Fahrt auch eine geringere Lärmbelastung für Fahrgäste, LenkerInnen und AnrainerInnen der Busstrecken. „Damit können wir im Auftrag des Landes Niederösterreich erstmals diese alternative Antriebstechnologie im Linienbus-Regelverkehr einsetzen und wertvolle Erfahrungen für eine zukünftige Weiterentwicklung unseres Mobilitätssystems sammeln“, so VOR Geschäftsführer Wolfgang Schroll, der auch auf vielversprechende alternative Antriebe wie Wasserstoff verweist. Beim aktuellen Projekt handelt es sich um ein öffentliches Verkehrskreuz, das die Bahnhöfe Gänserndorf, Wolkersdorf und Mistelbach miteinander verbindet. Der Linienbusverkehr wird dabei im dichten Taktverkehr im Stundentakt abgewickelt. Acht Busse werden auf den Linien 530 (Gänserndorf – Matzen – Wolkersdorf) und 535 (Gänserndorf – Schönkirchen – Kollnbrunn – Mistelbach) im Rundlauf unterwegs sein. Währenddessen werden bei zwei Bussen die Batterien unter Hochspannung in kaum 30 Minuten geladen, wodurch unproduktive Stehzeiten vermieden werden. So entsteht eine 100 %ige grüne Leistungsabdeckung. (ÖBB/Postbus/PM/Sr)

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