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Ford hat in Amsterdam einen Ausblick auf die eigenen Pläne in Sachen Elektromobilität gegeben. Foto: omnibus.news

Ford hat in Amsterdam auf dem “Go further”-Event seine Elektrifizierungs-Strategie für den europäischen Markt präsentiert. Von den angekündigten 16 neuen elektrifizierten Fahrzeugen ist für die Buswelt der neue Ford Transit mit batterie-elektrischem Antrieb interessant, der 2021 auf den Markt kommen soll. Mit der Transit Smart Energy Concept-Studie zeigt Ford den Elektro-Minibus der nahen Zukunft. Vor allem technische Kniffe sollen sicherstellen, dass im Betrieb möglichst wenig Energie verloren geht. Ford spricht von einem innovativen Prototypen zur Erforschung neuer Möglichkeiten zur Reichweiten-Maximierung elektrifizierter Fahrzeuge. Die Studie kann nach einer vierstündigen Ladezeit 150 Kilometer batterie-elektrisch zurücklegen und baut auf dem gleichen Antriebsstrang auf, der auch im StreetScooter WORK XL zum Einsatz kommt – ergänzt um folgende energiesparende und rekuperierende Aspekte: So senkt ein innovatives Wärmepumpensystem, das insbesondere die Abwärme des Antriebstrangs und der Kabinenluft nutzt, um den Energiebedarf der bordeigenen Heizung um bis zu 65 Prozent. Dies ermöglicht eine Reichweitensteigerung um 20 Prozent.

Ford hat ein Konzept für einen elektrischen Minibus der nahen Zukunft vorgestellt. Foto: omnibus.news

Blick ins Cockpit, natürlich ist ein Tablet-Computer an Bord. Foto: Ford

Eine elektrische Schiebetür mit Fernbedienung, die im Normalfall nur zur Hälfte aufgleitet, soll den Wärmeverluste im Innenraum reduzieren. Sobald die Schiebetür geöffnet ist, werden Heizung, Ventilation und das Gebläse der Klimaanlage automatisch ausgeschaltet. Mit an Bord sind beheizte und speziell gepolsterte Business-Class-Sitze, die es den Passagieren ermöglichen, ihre Wohlfühl-Temperatur individuell einzustellen. Dies senkt den Energiebedarf für das Beheizen des gesamten Innenraums. Sechs Solarzellen auf dem Fahrzeugdach, welche eine 12-Volt-Batterie laden, versorgen das Kabinenlicht, die Sitzheizungen und andere elektrische Onboard-Systeme wie das kabellose Ladefeld für Smartphones mit Strom. Eine Polycarbonat-Trennwand zwischen dem Einstiegs- und Sitzbereich soll den Wärmeverlusten beim Ein- und Aussteigen entgegenwirken und die Passagiere zudem vor Witterungseinflüssen schützen. Innovativ ist auch eine belüftete Doppelverglasung, die kalte Kontaktflächen vermeidet und die Fenster gegen Wärmeverluste isoliert. Die Ambiente-Beleuchtung passt ihren Farbton der aktuellen Kabinen-Temperatur an. Sie wählt zum Beispiel Blau, sobald die Klimaanlage kühlt, und Rot bei laufender Heizung. Dies soll im Unterbewusstsein das Temperatur-Empfinden der Passagiere positiv beeinflussen. Die Isolierung des Boden- und Dachbereichs im Fahrzeugheck soll auch hier den Verlust von Kabinenwärme senken. Weitere Detail-Lösungen befinden sich nach ausagen von Ford in Vorbereitung, so zum Beispiel die sitzplatz-individuelle Klimasteuerung durch den Fahrer, der die Klimaanlage auf diesem Weg für nicht-belegte Plätze ausschalten kann. Zugleich soll auch eine automatische Sitzplatz-Belegungserkennung zum Einsatz kommen, wie sie bereits heute im Zusammenhang mit Airbags verwendet wird. Fahrversuche mit dem Transit Smart Energy Concept sollen noch in diesem Jahr beginnen, sobald die Windkanaltests abgeschlossen sind. „Bei der Entwicklung dieses Konzeptfahrzeugs haben wir bereits einige intelligente Energiesparlösungen herausgearbeitet, die in Zukunft den Umgang unserer Kunden mit elektrifizierten Fahrzeugen weiter erleichtern können“, erläutert Kilian Vas, Projektleiter Fahrzeugarchitektur bei Ford Europa.

Blick in den Innenraum. Die Sitze verfügen über eine Sitzheizung. Deren direkte Wärme wirkt subjektiv stärker und braucht weniger Energie als eine reine Luftheizung. Foto: Ford

Eine Trennwand an der Tür vermindert den Wärmeverlust. Foto: Ford

USB-Buchsen und induktive Ladeschalen in Sitznähe. Foto: Ford

Mobile Endgeräte können direkt neben den Sitzen aufgeladen werden. Foto: Ford

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