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Die Bogestra baut einen neuen Betriebshof für E-Busse. Foto: AGN/Bogestra; Montage: omnibus.news

Ende November letzten Jahres stellten die Vorstände der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen (Bogestra) ihre Zukunftspläne vor. Die Bogestra befinde sich in einem Trans­formations­prozess und man stelle sich zukunfts­fähig und nach­haltig auf­, so die zentrale Aussage. Eine neues E-Depot samt moderne Bus-Werk­statt gehöre dazu, wie Bogestra-Vorstandmitglied Dr. Thomas Schaffer, verantwortlich für Finanzen, Vertrieb/Kunde, Recht sowie Fahrzeuge darlegte. Und: Die Bogestra sei stark abhängig von den zukünftig von Bund und Land zur Verfügung gestellten Fördermitteln für E-Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur.

Das Konzept für die Zukunft sieht langfristig die Bedienung aller Ihrer Buslinien von zwei Standorten aus vor. Für den Neubau des E-Bus-Depots sei etwas Innovativen geplant, der neue Betriebshofs und die neue Werkstatt werden neben dem Stadtbahndepot entstehen. Bis zum Ende des Jahrzehnts solle der Betrieb am neuen Standort aufgenommen werden, in einem ersten Schritt sollen dort 120 Elektrobusse ihre Heimat finden. In einer zweiten Ausbaustufe könne die Kapazität auf 160 Elektrobusse erhöht werden, wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung in einem Artikel berichtet.

Der Neubau soll auf einem Grundstück an der Essener Straße in Bochum, wie das beauftragte Architekturbüro AGN Niederberghaus & Partner GmbH mitteilt. Auf dem mehr als 60.000 Quadratmeter großen Areal sei neben Abstell- und Lademöglichkeiten auch eine Werkstatt geplant, die ursprüngliche Planung des E-Depot für 250 Fahrzeuge sei aber wegen zu hoher Investitionen zurückgefahren worden. Es sei beim Neubau aber Ausbaupotenzial vorhanden, wie es heißt. Das Architekturbüro habe bei seinem Entwurf auf „Ökologische Qualität“, „Ökonomische Qualität“, „Soziokulturelle und funktionale Qualität“, „Technische Qualität“ und „Prozessqualität“ gesetzt und konnte damit überzeugen.

So sei das AGN-Konzeptteam unter anderem auch auf die Themen Ökobilanz, Umgang mit Ressourcen, Biodiversität, Lebenszykluskosten, Klimaresilienz und regenerative Energien eingegangen. Wichtige Anforderung wären eine hohe Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Neubaus gewesen, wie es seitens AGN heißt. So sollten möglichst kurze Wege für die innere Organisation und funktionale Abläufe geschaffen sowie Synergieeffekte erreicht werden. In der Aufgabenstellung waren verschiedene Szenarien vorgegeben, aus denen Lösungen für optimierte Busfahrlinien und Fußgängerwege der Mitarbeitenden entwickelt werden mussten.

In Bochum sind seit Oktober 2020 Elektrobusse des chinesischen Herstellers BYD im Fuhrpark – zum Einsatz kommen Solo- und Gelenkfahrzeuge. insgesamt umfasst der Fuhrpark des Unternehmens rund 250 Linienbusse, 36 davon mit batterieelektrischem Antrieb. Noch in 2025 werden weitere zehn Elektrobusse hinzukommen. Danach entscheide die zukünftige Förderpolitik von E-Fahrzeugen samt Ladeinfrastruktur von Bund und Land über die weitere Anschaffung von Elektrobussen. Die europäischen Bushersteller wie Daimler Buses und MAN oder auch Solaris und VDL produzieren in Serie, kommen jedoch bei der Auslieferung kaum hinterher, chinesische Elektrobusse sind hingegen kurzfristig lieferbar. (AGN/Bogestra/WAZ/PM/Sr)

 

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