70 Grad Nord, eisige Kälte, und Elektrobusse! Nicht irgendwelche Testfahrzeuge der Bushersteller, sondern regulären Linienbusse im ÖPNV… In Hammerfest, der nördlichsten Stadt Norwegens, gehören nicht nur die Mitternachtssonne oder die Polarnacht zu den atemberaubenden Phänomenen, sondern auch die Elektrobusse von Volvo. Hammerfest war 1891 die erste Stadt in Nordeuropa, die über eine elektrische Straßenbeleuchtung verfügte. Jetzt fahren auch die Busse der Stadt mit Strom. Im nördlichsten Linienbusnetz der Welt sind seit einem Jahr auch die schwedischen Stromer der Baureihe 7900 Electric im Einsatz.
Jetzt steht der zweite Winter bevor. Dem begegnen alle Beteiligten aber mit Entspannung, zumindest, was die Elektrobusse angeht, denn die hätten immer ausreichend Spannung an Bord und sich längst bewiesen.„Alles in allem sind wir mit den Elektrobussen von Volvo sehr zufrieden. Wir hatten nur eine Störung, bei der dem Bus der Strom ausging, aber das lag an einem Fehler in unseren eigenen Reihen“, sagt Trond Inge Hausmann, Betriebsleiter bei Tide Buss, dem öffentlichen Nahverkehrsbetreiber der Stadt. „Wir haben auch positives Feedback von der lokalen Behörde Finnmark erhalten. Darauf sind wir stolz, aber wir wollen es noch besser machen.“
Die Elektrobusse fahren vom Stadtzentrum aus in die umliegenden Dörfer. Aufgrund der Länge der Strecken sind sechs der neun Fahrzeuge mit den größtmöglichen Batterien ausgestattet, die Volvo Buses anbietet. Tide Buss hat zudem den genauen Streckenverlauf der jeweiligen Linien je nach Batteriekapazität angepasst. Ja, es sei eine Dieselheizung verbaut, wie Jan-Helge Sandvåg, Technischer Direktor bei Tide Buss, sagt: „Der Bus verliert sehr schnell Wärme, wenn die Türen öffnen und schließen. Und die Zusatzheizung springt bei einer definierten Temperatur an. Dies trägt dazu bei, dass wir bei Kälte und Wind genügend Batteriekapazität haben.“
Tide Buss hat alle Werte, beim Laden und Fahren der gesammelt. Alles in allem hat der letzte Winter gezeigt, dass elektrischer Betrieb problemlos möglich sei, so das Fazit der Busbetreiber. Man habe es trotz extremer Wetterbedingungen geschafft! Acht Volvo 7900 Electric fahren im Dauerbetrieb, der Neunte ist der Reservebus. Tide Buss hat sich für Ladegeräte entschieden, die für Temperaturen von –30°C zugelassen sind. Deren Einsatz wurde im Vorfeld mit umfangreichen Tests erprobt. Als Finnmark die Busdienste ausschrieb, wurde in den Unterlagen die Wertschätzung der Umwelt hervorgehoben. Tide Buss gewann die Ausschreibung mit dem Angebot bzw. Einsatz von Elektrobussen. (VolvoBuses/TideBuss/PM/Sr)