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Bei der Entwicklung des Elektrobus-Chassis eO500U hat Mercedes-Benz do Brasil eng mit dem Aufbauhersteller Caio zusammengearbeitet. Der präsentiert anlässlich der Premiere schon einen kompletten Elektrobus. Foto: Daimler

Im Rahmen der Premiere des Elektrobus-Chassis eO500U, das Mercedes-Benz jetzt in Brasilien präsentiert hat, war auch ein auf dem Chassis aufgebauter Elektrobus zu sehen. Auch wenn an der Front der Stern zu sehen ist, Mercedes-benz do Brasil wird sich auf die Produktion des eChassis konzentrieren. Das Design der Frontmaske verrät den Aufbauer, Caio hatte pünktlich zur Premiere der Bodengruppe den ersten Komplettbus auf die Räder gestellt. Basis ist die Millennium-Baureihe, die um ein Modell für die elektrische Bodengruppe erweitert wurde. Die Kooperation der beiden Hersteller begann mehr oder weniger zum Projektstart, jetzt, zur Premiere können beiden Partner auf entsprechende Erfahrungen und ein serienreifes Produkt zurückgreifen – isso é óptimo! Die Brasilianer haben ein echt gatinho excitante, ein im wahrsten Sinne spannendes Kätzchen auf die Räder gestellt.

Der Markt für Elektrobusse und der der elektrischen Nutzfahrzeugen wächst auch in Brasilien. Aber nicht so schnell wie in Europa, wie die Studie von Boston Consulting Group zeigt. Hinter der Studie steht der nationale Verband der Automobilhersteller in Brasilien, der für die Mitglieder das Potential an Elektrofahrzeugen ausloten wollte. So könnten im Jahr 2030 ganze 10 % der Verkäufe von Nutzfahrzeugen elektrische Fahrzeuge sein. Die Ursache für den geringen Anteil ist schnell gefunden, denn anders als in Europa gibt es in Brasilien aktuell nicht die staatliche finanzielle Forderung, die es in Europa gibt. Großkunden werden den Mehraufwand schultern (müssen), mit entsprechender staatlicher Unterstützung könnte der Anteil an elektrischen Nutzfahrzeugen dann aber entsprechend der Studie bis zum Ende dieses Jahrzehnts auf 26 % ansteigen.

Diesen Markt bzw. dessen Möglichkeiten kennt man auch bei Mercedes-Benz do Brasil. Für das erste Verkaufsjahr (2022) des Elektrobus-Chassis rechnet man mit höchstens 150 Einheiten. Nichtsdestotrotz ist das Team von Daimler Buses optimitisch, weitere Varianten einer elektrischen Bodengruppe seien bereits in Arbeit, wie es anlässlich der Premiere des eO500 U hieß. Keine Frage, der Daimler-Konzern ist im Wandel, Elektromobilität steht im Fokus. Auch in oder für Brasilien, nur scheint das Tempo den lokalen Rahmenbedingungen entsprechend, ein anderes zu sein.

“Das Elektrobus-Fahrgestell ist nicht nur die Einführung eines neuen Produkts in Brasilien, sondern auch ein neuer Schritt des Unternehmens in Richtung eines Ökosystems, das auch exklusive und spezielle Dienstleistungen für Elektrofahrzeuge umfasst”, so Roberto Leoncini anlässlich der Premiere des eO500U. “Beim Eintritt in das Zeitalter der Elektromobilität werden wir unsere Kunden in jeder Hinsicht unterstützen, damit sie in ihrem Betrieb und in ihrem Unternehmen mit absoluter Sicherheit arbeiten können.

Das kennt man wiederum aus Europa: Ein hauseigenes Beraterteam, das ein komplettes Paket geschnürt hat: fachliche Beratung von Busunternehmen und Betreibern des öffentlichen Personennahverkehrs, Begleitung bei der  Energieversorgung samt Ladeinfrastruktur sowie das dann neue Flottenmanagement von Elektrobussen. Trotz aller Euphorie, Roberto Leoncini kennt den brasilianischen Markt und sagte: “Neben dem Elektroantrieb wird Mercedes-Benz auch weiterhin auf Alternativen wie Biodiesel und HVO-Biokraftstoffe setzen, die ebenfalls zur CO2-Reduzierung beitragen können. Außerdem hat der Diesel, der in den meisten Flotten in Brasilien und weltweit eingesetzt wird, bereits ein hohes Verbesserungspotenzial in Bezug auf Effizienz, Verbrauch und Emissionsreduzierung gezeigt”. (DaimlerBuses/Mercedes-BenzdoBrasil/Caio/omnibus.news/Sr)

 

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