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Premiere: MAZ stellt mit dem 303E10 den ersten Elektrobus vor. Foto: MAZ

Armaturentafel des MAZ 303E10. Foto: MAZ

Über die staatliche Nachrichtenagentur Belta ließ der weißrussische Fahrzeughersteller Minski Awtomobilny Sawod (MAZ) die Premiere des ersten Elektrobusses verkünden. Kein Wunder, denn der neue Elektrobus wurde während der Ausstellung der Errungenschaften der belarussischen Wissenschaft und Technologie vorgestellt. MAZ ist einer der ältesten und größten Betriebe Weißrusslands. Um auf dem wachsenden Markt der Elektromobilität mithalten zu können, setzt MAZ beim Elektrobus mit der Bezeichnung 303E10 auf den rein elektrischen Zentralantrieb CeTrax von ZF. Schon früher gab es Kontakte in den Westen, 1992 schloss MAZ ein Abkommen mit Neoplan zur Produktion von Omnibussen. Die erste Baureihe der 100er Linienbus-Serie hatte dann auch optisch eine gewisse Nähe zu den Linienbussen von Neoplan, was für den Elektrobus der 300er Serie nicht mehr gilt. Den 12,43 m langen, 2,55 m breiten und 3,3 m hohen Elektrobus haben die weißrussischen Ingenieure für 70 Fahrgäste ausgelegt, 30 davon bekommen einen Sitzplatz. Im Innenraum weniger spektakulär setzt MAZ ansonsten auch auf Bewährtes: USB-Ports für die Fahrgäste, eine Rampe für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste und eine Klimaanlage. Für den Fahrer gibt es ein semi-digitales Armaturenbrett mit Display und Kippschaltern. Für die Bodengruppe seien korrosionsbeständige Stahlrohre verbaut worden, denn auch bei MAZ weiß man, dass die Batterien ein gewisses Gewicht mit sich bringen. Viele Teile des Aufbaus bestehen aus Kunststoffteilen, die nicht nur korrisionsbeständig, sondern auch schnell auszutauschen sind. Mit technischen Details hält sich die Nachrichtenagentur wie bei Angaben zum Kaufpreis zurück, nur so viel: Rund 300 Kilomter Reichweite soll der MAZ 303E10 haben, als Leistungsdaten werden lediglich 412Ah genannt. Geheizt bzw. gekühlt werde elektrisch, geladen wird per Stecker, binnen vier Stunden sei der Elektrobus “voll betankt”. Eine Pantographen-Lösung ist aktuell nicht verfügbar. Angetrieben wird der 303E10 von der  CeTrax-Achse, die ZF vor vier Jahren auf der IAA präsentierte und mittlerweile an Solaris und MAZ ausliefern wird. Der unschlagbare Vorteil ist der, dass die CeTrax als Zentralantrieb in bestehende Fahrzeugplattformen installiert werden kann, ohne dass der Anwender größere Änderungen beim Fahrwerk, den Achsen, der Statik oder dem Differenzial vornehmen muss. E-Antrieb von ZF hat eine Leistung von 300 kW bei einem Drehmoment von bis zu 4.400 Nm. Und weil selbst die staatliche Nachrichtenagentur scheinbar von dem Esprit angetan ist, schließt die Meldung zum MAZ-Elektrobus damit, dass er „vielen Wettbewerbern in Bezug auf Beschleunigungsgeschwindigkeit, Reichweite und Stromverbrauch voraus“ sei. (MAZ/Belta/PM/Schreiber)

Klassisches Innenraumkonzept beim MAZ 303E10. Foto: MAZ

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