Seite wählen

90 neue Elektrobusse von Ebusco werden in Berlin erst mit Verspätung in Dienst gestellt. Foto: BVG

Probleme mit Elektrobussen in Berlin sind nichts Neues, vor zwei Jahren war es die verkürzte Reichweite bei Kälte, die der BVG Sorgen bereitete. Die Verkehrsbetriebe suchten den Kontakt mit dem damaligen Elektrobus-Lieferanten Solaris, da die Fahrzeuge der Urbino electric-Baureihe in den kalten Tagen nicht die zugesicherte Reichweite fahren konnten.

Jetzt gibt es wieder Probleme, wieder sind es neue Elektrobusse. Ebusco als Elektrobus-Lieferant muss sich Fragen gefallen lassen, warum die 90 bestellten Elektrobusse der Baureihe 2.2 bisher nicht geliefert wurden. „Bislang ist kein einziger der Busse von der BVG abgenommen worden“, sagte ein Insider der Berliner Zeitung.

Der Grund ist schnell gefunden: Auch Elektrobus-Hersteller beklagen unisono Probleme bei der Produktion, denn Zulieferer würden wichtige Bauteile und Komponenten nicht liefern. Rob Stevens von Ebusco erklärt gegenüber der Berliner Zeitung: “Globale Lieferkettenunterbrechungen und Corona haben sich wie in der gesamten Automobilindustrie auf die Produktionsplanung ausgewirkt.“

Mittlerweile seien aber alle 90 Elektrobusse für die BVG fertiggestellt. Die Berliner Zeitung berichtet in diesem Zusammenhang, dass die Verfügbarkeit einiger kundenspezifischer IT-Systeme sowie die verzögerte Lieferung und Installation der Heiz- und Klimasysteme die Inbetriebnahme verzögerten.

In den kommenden Monaten würden die Elektrobusse Schritt für Schritt ausgeliefert werden, wie der Hersteller versichert. Die Techniker der BVG haben sich nach Informationen der Berliner Zeitung den neuen Elektrobus, den der niederländische Lieferant in China herstellen lässt und im niederländischen Deurne endmontiert und mit kundenspezifischen Details ausrüstet, intensiv angeschaut.

Das Urteil über den gelieferten Elektrobus der Baureihe Ebusco 2.2 fiel wenig schmeichelhaft aus: „Fehlender Unterbodenschutz, falsche und schlechte Schweißnähte, Rost und abgebrochene Gewindebohrer sind schon eine erschreckende Bilanz“, lautete das Urteil nach der Sichtung.

„Stand heute zählt die BVG-Flotte 1488 Busse, die für den Linienbetrieb zugelassen sind“, teilte BVG-Sprecher Kremmin Anfang dieser Woche auf Anfrage der Berliner Zeitung mit. 138 Omnibusse sind Elektrobusse, wenn die 90 neuen Ebusco angemeldet und in den Fuhrpark eingepflegt sind, fahren in Berlin immerhin schon 228 Elektrobusse. (BVG/Berliner Zeitung/Sr)

 

 

Teilen auf: