Seite wählen

B-style aus dem niederländischen Velddriel hat den Elektrokleinbus auf Basis eines Mercedes-Benz-Sprinters für die RLG gebaut. Foto: RLG

Die Stadt Soest setzt auf nachhaltige und emissionsfreie Mobilität. Mit der Inbetriebnahme eines neuen Elektrokleinbusses macht die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) einen großen Schritt in die Zukunft. „Elektromobilität könnte ein zukunftsweisender Weg für den öffentlichen Nahverkehr sein und zwar nicht nur in Ballungs-gebieten“, so die Einschätzung von Christiane Mackensen. Für die stellvertretende Soester Bürgermeisterin ist die Sache klar. Man muss früh genug in innovative Technologien investieren, auch und gerade beim ÖPNV. „Wir benötigen Alternativen zur knappen und teuren Ressource Rohöl und müssen gleichzeitig die Minimierung von Luftschadstoffen anstreben“, stellt der Christiane Mackensen fest. So sieht das auch der Kreis Soest. Immerhin stellt er rund 200.000 Euro (netto) als Fördermittel für die Anschaffung des innovativen Kleinbusses zur Verfügung. Gunnar Wolters, Koordinierungsstelle Regionalentwicklung Kreis Soest, ist sich sicher: „Das Geld ist gut angelegt. Denn nur wenn wir uns heute aktiv und mutig den Herausforderungen stellen, bieten Busse und Bahnen auch morgen noch eine attraktive und umweltfreundliche Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen.“ Für die RLG in Soest ist ein Bus dieser Größe, der ohne Diesel fährt, ein Novum. Die Unterschiede zwischen Elektrobus und Dieselbus sind gewaltig. André Pieperjohanns zählt auf: „Das Fahrverhalten, die Reichweite, die Betankung, die Wartung – alles ist anders.“ Auf die ersten Erfahrungswerte aus dem Echtbetrieb ist Pieperjohanns deshalb schon jetzt ganz gespannt. Vor allem interessiert den RLG-Geschäftsführer, wie Fahrpersonal und Fahrgäste auf den Elektrobus reagieren. Immerhin fährt der „Neue“ dank seines Elektromotors geräuschlos und emissionsfrei. Die Firma B-style aus dem niederländischen Velddriel hat den Elektrokleinbus auf Basis eines Mercedes-Benz-Sprinters für die RLG gebaut. „Das Fahrzeug ist ein Einzelstück. E-Busse in dieser Größenordnung gibt es nicht von der Stange“, so Pieperjohanns.“ Der RLG-Geschäftsführer befürwortet ein solches Engagement, „obwohl ein Mehrauf-wand für das Unternehmen damit verbunden ist.“ Es sei wichtig solche Projekte auf den Weg zu bringen. Andere Verkehrsunternehmen würden dadurch motiviert, ebenfalls Elektrokleinbusse zu testen. Nur so kann die Technik weiter entwickelt werden und irgendwann zur Serienreife gelangen. Denn im Gegensatz zu normalen Omnibussen, für die es bereits schon länger Elektrovarianten gibt, ist die RLG eines der wenigen Unternehmen, die eine bestehende Linie kom-plett auf den Verkehr mit E-Kleinbussen umstellt. „Von unseren Erfahrungen in Soest profitiert letztlich die gesamte Branche“, prophezeit Pieperjohanns. Denn der Bedarf an Kleinbussen für den Nahverkehr wird zukünftig eher zu- als abnehmen. Der kleine Soester StadtBus bietet Platz für achtzehn Passagiere und einen Fahrer. „Mehr Fahrgästen dürfen nicht mitfahren, sonst kommen wir mit dem Gesamtgewicht nicht klar“, erklärt der RLG-Chef. Zur Ausstattung gehört ein 93 kW starker Elektromotor. Eine hochmoderne, leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie versorgt den Elektromotor mit Ener-gie. Die Kapazität der Batterie beträgt 95 kWh. Voll aufgeladen schafft der Kleinbus damit bis zu 225 Kilometer. Während der Fahrt wird die vorhandene Bremsenergie zurückgeführt und verbessert so den Ladezustand der Batterie. Zur „Strombetankung“ muss der neue Elektro-StadtBus über Nacht an die Steckdose.

Teilen auf: