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Nach sechs Monaten des Jahres 2022 hat Mercedes-Benz mit dem eCitaro in Deutschlanbd weiter die Nase vorn. Foto: Daimler, MAN, VDL; Montage&Grafik: omnibus.news

Wim Chatrou hat wie kein anderer Marktbeobachter die Zulassungen von Omnibussen im Blick, seine Statistiken für die einzelnen Quartale und die Jahresübersichten sind in der Busbranche gefragt. Der Niederländer recherchiert für sein Nachschlagewerk seit Jahren europaweit die Zulassungszahlen von Omnibussen. Europaweit heißt in diesem Zusammenhang EU27 und Großbritannien, Island, Norwegen und der Schweiz.

Besonders spannend sind die Zahlen der Omnibusse mit alternativen Antrieben, denn hier gibt es seit Jahren stetige Zuwächse. Im ersten Halbjahr 2022 wurden europaweit insgesamt 4.452 Omnibusse mit alternativem Antrieb neu zugelassen. Und wieder zeigt die Statistik von Chatrou CME Solutions ein starkes Plus für neu zugelassene Elektrobussen aus: Europaweit sind die 1.768 Elektrobusse des ersten Halbjahres 2022 im Vergleich zum Vorjahr ein dickes Plus – ganze 27,6 Prozent!

Das ist um so erfreulicher, wenn man weiß, dass das Volumen im Segment der Stadtbusse im ersten Halbjahr 2022 mit -5,9% im Vergleich zu Q1 und Q2 des Vorjahres leicht rückläufig ist. Aber, so Wim Chatrou, es sei immer noch ein starker und spannender Markt.

64,5 Prozent aller Stadtbusse in Q1 und Q2 in den analysierten 26 Ländern haben inzwischen einen alternativen Antriebsstrang. Im Jahr zuvor waren es 59,4%, jeweils in Summe auf das gesamte Jahr bezogen. Wie haben sich Lieferengpässe und Produktionsstörungen in Deutschland auf die Neuzulassungen ausgewirkt? Gar nicht möchte man meinen, denn wirklich Spannendes gibt es für den deutschen Markt nicht zu melden:

Mercedes-Benz liegt mit 141 eCitaro wieder oder besser immer noch an der Spitze der Neuzulassungen, gefolgt von VDL mit 45 Citea und MAN mit 28 Lion’s City E. Ob sich hier in den nächsten zwei Quartalen doch noch etwas verschieben wird? Oder sind die ersten drei Plätzen in Stein gemeißelt?

Etwas Neues gibt es beim Blick auf den europäischen Markt: VDL holt sich die Spitzenposition, in Q1 und Q2 2022 wurden 242 Elektrobusse der Citea-Familie neu zugelassen – ein Marktanteil von 13,7 Prozent. Die Niederländer sind aber nicht nur im heimischen Markt stark vertreten, in dem 88 Elektrobusse neu zugelassen wurden.

Auch europaweit fahren viele batterieelektrische Citea. In Norwegen ist VDL eine feste Größe, wie die 82 Citea mit Elektroantrieb im ersten Halbjahr zeigen. Mit Spannung erwartet wird die nächste Citea-Generation, die als Leichtbau-Elektrobus konzipiert Vorteile ausspielen wird.

Die britisch-chinesische Kombination Alexander-Dennis & BYD kommt auf 221 Elektrobusse und 12,5 Prozent in Europa. Platz 3 geht an einen chinesischen Hersteller, Yutong kann 217 neue Elektrobusse und 12,3 Prozent für sich verbuchen! Mit 205 neuen eCitaro fährt Mercedes-Benz europaweit weiter vor, insgesamt 11,6 Prozent und damit den 4. Platz kann Daimler Buses für sich verbuchen.

Mit etwas Abstand und 143 Elektrobussen oder 8,1% folgt Iveco. Interessant aus deutscher Sicht: MAN kommt auf 6,4% beziehungsweise 114 Elektrobusse und den 6. Platz. Solaris meldete vor Kurzem die Bestellung des 2.000sten Elektrobusses. In den ersten zwei Quartalen 2022 konnte Solaris 104 Elektrobusse neu zulassen und belegt damit den 7. Platz.

Mit Blick auf die Zulassungen in den einzelnen Ländern Europas gibt es Neues zu berichten: Großbritannien hat in Q1 und Q2 2022 mit 350 Elektrobussen die meisten Neuzulassungen, ganze 19,8%! Deutschland liegt mit 246 neuen Elektrobussen oder 13,9% an zweiter Stelle, gefolgt von Frankreich mit 236 weiteren E-Bussen bzw. 13,3%. (ChatrouCMESolutions/omnibus.news/Sr)

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