Für Linkker als finnischen Omnibushersteller sind eisige Temperaturen nichts Ungewöhnliches. Der 2007 aus einem Forschungsprojekt entstandene Anbieter fertigt seine Elektrobusse in Leichtbauweise. Das geringe Gewicht und gute Energieeffizienz führen zu Reichweiten, die ÖPNV-Dienstleister aufhorchen lassen. Da der finnische Elektrobus wahlweise über einen Pantographen oder eine Ladestation im Verlauf der Strecke aufgeladen wird, ist das Batteriegewicht verhältnismäßig gering, was sich wiederum positiv auf auf die Energieeffizienz auswirkt. Jetzt hat die Stadt Luleå ihre Elektrobusse vom Typ Linkker 12plus LE erhalten. Diese Meldung ist im Zusammenhang mit dem allgemeinen Elektrobus-Hype nichts Besonderes, wäre da nicht die Lage der schwedischen Stadt: Luleå liegt etwa 110 Kilometer südlich des Polarkreises. Das wiederum beschert Luleå ein kühl-gemäßigtes Klima mit kalten Wintern und milden Sommern. Wenn man nun über Elektromobilität spricht, dann ist ein Blick auf die Jahresdurchschnittstemperatur interessant: Hier können die Schweden immerhin 1,3 °C vermelden! Die Elektrobus-Linie in Luleå ist die nördlichste Linie eines batterieelektrischen Busses. Das Besondere: Hier müssen die Elektrobusse bei Temperaturen von unter -30°C behaupten. Luleå ist also so etwas wie die Messlatte für einen unter extremen Bedingungen funktionieren Elektrobus-Betrieb. Klappt es hier, dann wird es überall auf der Welt funktionieren! Voller Stolz meldet Linkker, dass die Linie in Luleå mit fünf Linkker-Bussen betrieben wird. Neben den Elektrobussen sind noch zwei 400kW-Ladesysteme vor Ort, die die Elektrobusse mobil machen. Die Schnelllade-Systeme lieferte EkoEnergetyka. 350 Kilometer am Tag – bei winterlichen sowie sommerlichen Bedingungen – fahren die Elektrobusse in Luleå, was für die Finnen nun ein einzigartiges Vorzeigeprojekt ist, um für ihre Produkte zu werben.
E-Bus bei -30 Grad
25. Oktober 2018