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Dresden hat den neuen eCiaro getestet. Foto: DVB

Ein Vorführwagen des ersten Elektrobusses aus deutscher Produktion war letzte Woche zu Gast bei den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB). Dass Mercedes-Benz den E-Bus frühzeitig auch in Dresden vorstellt und testen lässt, hat mit der langjährigen Erfahrung und hohe Kompetenz der hiesigen Bus-Experten mit dem Thema Elektromobilität zu tun, wie es seitens der DVB heißt. Verkehrsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain zeigt großes Interesse an dem Fahrzeug: „Wir brauchen eine größere Anzahl emissionsfreier Elektrobusse in unserer Stadt. Gut, dass nun auch ein deutscher Hersteller solch ein Fahrzeug anbieten kann. Im Rahmen des Projektes „Green City Plan“ wollen wir bis 2023 die ersten Batteriebusse inklusive Ladeinfrastruktur beschaffen.“ Auch DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach möchte bei der Elektrifizierung der Dresdner Busflotte weiter vorankommen: „Seit elf Jahren sammeln wir Erfahrungen mit Hybridbussen, seit drei Jahren mit einem Elektrobus. Unsere Kunden sehen das sehr positiv.“ Wegen fehlender Fördermittel konnten die DVB aber keine weiteren Fahrzeuge bestellen. „Leider wurde die Beschaffung der acht beantragten E-Busse inklusive Ladeinfrastruktur im Rahmen des Sofortprogramms „Saubere Luft“ durch das Bundesumweltministerium (BMU) in der ersten Runde nicht bewilligt“, berichtet Andreas Hemmersbach. „Wir hoffen nun auf eine Aufstockung der Bundesmittel.“ Neue E-Busse könnten dabei auch vom deutschen Hersteller Mercedes-Benz geliefert werden. Die Serienproduktion des zwölf Meter langen Standardbusses eCitaro ist gerade angelaufen. Solche Fahrzeuge könnten zunächst auf den DVB-Linien 74, 81 und 90 zum Einsatz kommen. „Für die nachfragestarken Dresdner Buslinien wie der 62 oder der ab Sommer 2019 geplanten Verknüpfung von 75 und 94 benötigen wir aber nicht nur Standardbusse, sondern vor allem Gelenkbusse mit größerer Fahrgastkapazität. Dazu werden wir die Entwicklung der E-Busse aufmerksam verfolgen und von den Herstellern angebotene Fahrzeuge auf ihre Praxistauglichkeit testen“, erklärt Andreas Hemmersbach. Der eCitaro kam per Tieflader nach Dresden und absolvierte dabach einige Probefahrten. Dabei haben die Wissenschaftler des Lehrstuhls Fahrzeugmechatronik an der TU Dresden Messdaten zum Energieverbrauch und Ladezustand der Batterie gesammelt. Diese Daten werden nun sorgfältig ausgewertet und ergänzen die in dem Forschungsvorhaben „Energie- und kosteneffiziente Elektrifizierung von ÖPNV-Flotten“ gewonnenen Erkenntnisse zur Technologieauswahl von Fahrzeug und Ladetechnik.

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