Routine: Die Polizei winkt einen Fernbus zu einem Rastplatz raus. Zöllner steigen ein, kontrollieren Pässe und das Gepäck. So geht es täglich in Fernbussen auf deutschen Straßen zu. Polizei, Bundespolizei, Zoll und Bundesamt für Güterverkehrkontrollieren arbeiten Hand in Hand und kontrollieren jeden Monat hunderte Fern- und Reisebusse. Die Beamten sind auf der Suche nach illegalen Flüchtlingen, Verbrechern, übermüdeten Fahrern und auch Drogendealern. Und sie werden immer wieder fündig, wie das aktuelle Beispiel aus Hamburg zeigt: In den frühen Morgenstunden des 17. März 2017 wurden die Fahrgäste des aus Groningen (Niederlande) kommenden Fernbusses in Hamburg kontrolliert. Am Ende blieb ein Reisekoffer, der nicht einem Fahrgast zugeordnet werden konnte, übrig. Das hatte einen Grund, wie die Zöllner schnell bemerkten: Eine Kühltasche im Innern des Koffers kam zum Vorschein, in ihr zwanzig Kunststoffbeutel mit jeweils einem Kilogramm Amphetamin. Die vollsynthetisch hergestellte Droge, auch Speed genannt, wird im Betäubungsmittelgesetz geführt, wie der Zoll in diesem Zusannenhang aufklärt. Aufgrund der stimulierenden Wirkung ist das Rauschgift eine häufig missbrauchte Droge. Der Reinheitsgehalt schwankt erheblich, so dass es oft zu gefährlichen Überdosierungen kommt. Handel und Besitz ohne Erlaubnis werden strafrechtlich verfolgt. Eine Zuordnung des Koffers zu einem der Fahrgäste verlief trotz intensiver Fahndung ergebnislos. Die weiteren Ermittlungen hat das Zollfahndungsamt Hamburg übernommen. Die synthetischen Drogen haben einen Straßenverkaufswert von ungefähr 300.000,- Euro, wie die Zöllner nach dem Fund bestätigt haben. Die Amphetamine wurden beschlagnahmt und werden in absehbarer Zukunft vernichtet.
Drogen im Fernbus
29. März 2017